KESK kündigt Warnstreik an

Nach ergebnislosem Verlauf der Verhandlungen mit der türkischen Regierung über einen Flächentarifvertrag hat der Gewerkschaftsverband der öffentlich Beschäftigten (KESK) einen Warnstreik angekündigt.

Nach ergebnislosem Verlauf der Verhandlungen mit der türkischen Regierung über einen Flächentarifvertrag bereitet sich der Gewerkschaftsverband der öffentlich Beschäftigten (KESK) auf einen Arbeitskampf vor und ruft für den morgigen Dienstag zu einem eintägigen Warnstreik auf.

In dem Flächentarifvertrag geht es um die finanziellen und sozialen Rechte von knapp 5.200.000 öffentlich Beschäftigten für 2020 und 2021. Die Verhandlungen wurden im Ministerium für Familie, Arbeit und soziale Dienste geführt, scheiterten jedoch. Jetzt solle in Schiedsgericht entscheiden.

In einem Aufruf an seine tarifbeschäftigten Mitglieder weist der Gewerkschaftsverband auf massive Steuererhöhungen hin. Von Strom- bis Erdgas, Benzin, Tee, Alkohol und Tabak hat die türkische Regierung die Steuern jüngst erneut kräftig angehoben. Die „Hungergrenze“ liegt derzeit bei 325 Euro, das bedeutet, dass eine vierköpfige Familie diese Summe verdienen muss, um sich halbwegs gesund zu ernähren. Diesen Betrag benötigt sie jedoch nur für Lebensmittel. Werden andere monatliche Aufwendungen hinzugerechnet, liegt die Armutsgrenze einer vierköpfigen Familie bei knapp 1000 Euro. Mindestens ein Fünftel der Bevölkerung in der Türkei lebt allerdings unter der Armutsgrenze.

Als Ausweg aus der prekären Situation fordert KESK, den gemeinsamen Kampf für ein würdevolles Leben zu stärken.