KCDK- E: „Wir müssen die Proteste auf das höchste Niveau bringen“

Der kurdische Europadachverband KCDK-E ruft zur Ausweitung des Protests gegen die türkischen Angriffe auf Rojava und Südkurdistan auf.

Der kurdische Europadachverband KCDK-E bewertet die europaweiten Proteste der vergangenen beiden Tage gegen die türkischen Angriffe auf Rojava und Südkurdistan als „sehr bedeutend“ und ruft dazu auf, den Protest am Wochenende „auf das höchste Niveau zu bringen“.

Trotz Chemiewaffen und Kollaborateuren erlitt der türkische Staat eine Niederlage“

In der Erklärung des Dachverbandes heißt es: „Der türkische Kolonialismus hat all seine Ressourcen mobilisiert, um die kurdischen Freiheitsbewegung zu vernichten. Nach einer vielschichtigen Vorbereitung und Planung werden pausenlos Vernichtungsoperationen durchgeführt. Die auf technologische Überlegenheit gestützte Operation gegen die Medya-Verteidigungsgebiete wurde zurückgeschlagen. Der türkische Staat hat das Kriegsrecht missachtet und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, indem er alle möglichen Arten von Chemiewaffen einsetzte. Er setzte lokale Kollaborateure und seine besten Spezialeinheiten ein, aber trotz alledem erlitt er gegen die kurdischen Freiheitskräfte eine Niederlage.

Rechnung in Hesekê ging nicht auf“

Zuletzt wurden die Überreste des IS versammelt, ausgerüstet und der Angriff auf Hesekê vorbereitet. Dabei ging es darum, den IS durch massive Unterstützung neu zu beleben und die Errungenschaften des kurdischen Freiheitskampfes zu vernichten. Aber diese Rechnung ging nicht auf. Die Freiheitskräfte von Rojava haben diesen Plan mit großer Opferbereitschaft zunichte gemacht und dem IS eine weitere Niederlage beigebracht. Der türkische Staat versucht nun mit den aktuellen Angriffen, seine eigene Erfolglosigkeit zu verbergen und Rache für den schwer getroffenen IS zu nehmen. Es ist jedoch klar, dass solche Angriffe keine Ergebnisse bringen werden.

Die Türkei wird durch internationales Schweigen zu Verbrechen ermutigt“

Die Weltöffentlichkeit und unser Volk sollten wissen, dass der türkische Kolonialfaschismus an jeder Front gegenüber dem kurdischen Freiheitskampf scheitert. Er erlebt im militärischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Bereich einen historischen Tiefpunkt. Obwohl dieser Angriff darauf abzielt, seine eigene Unfähigkeit und tiefe Krise zu vertuschen, bleibt diese Realität vollkommen offensichtlich. Der türkische Staat tritt internationale Konventionen mit Füßen und wird durch das Schweigen der Regionalmächte und der internationalen Staatengemeinschaft zu diesen Angriffen ermutigt.

Niemand soll sich auf bisherigen Aktionen ausruhen“

Die Proteste des kurdischen Volkes und seiner Freund:innen in Europa mit dem Ziel, die Angriffe zu verurteilen, die internationale Öffentlichkeit zu mobilisieren und Druck aufzubauen, die in den vergangenen beiden Tagen in allen Ländern stattgefunden haben, sind äußerst wertvoll. Um jedoch dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch den türkischen Kolonialismus aufzudecken und die Weltmächte dazu zu bringen, Verantwortung zu übernehmen, ist es notwendig, den Widerstand weiter zu verstärken und ihn am Wochenende aufs höchste Niveau zu bringen. Niemand sollte sich an diesem Punkt zurücklehnen und sagen, man habe ja bereits Aktionen durchgeführt. Die Völker Kurdistans, ihre internationalistischen Freund:innen, alle revolutionären und demokratischen Kräfte müssen diese beiden Tage als einen Anfang betrachten und größere, effektivere und ergebnisorientierte Aktionen planen und diese am Wochenende gipfeln lassen.“