KCDK-E: Staaten lassen Schutzsuchende für ihre Interessen sterben

Der KCDK-E ruft angesichts der Situation der Schutzsuchenden an der belarussisch-polnischen Grenze zum Handeln auf und erklärt: „Die Kräfte, die direkt für die Fluchtursachen verantwortlich sind, schauen bei diesem Menschheitsdrama einfach zu.“

Der Ko-Vorstand des größten kurdischen Exilverbands KCDK-E erklärt: „Seit einer Woche gibt es ein menschliches Drama an der belarussisch-polnischen Grenze. Tausende Migrant:innen, meist Kurd:innen, stehen zwischen der belarussischen und der polnischen Grenze im Angesicht des Todes.“

Der kurdische Dachverband weist darauf hin, dass laut Presseberichten in der vergangenen Woche mehr als 20 Migrant:innen aufgrund von Hunger und Kälte an der Grenze gestorben seien.

Schutzsuchende werden in einem Todeskorridor eingezwängt“

Die Erklärung des KCDK-E lautet: „Kein Mensch verlässt das Land seiner Geburt freiwillig, es sei denn, er muss. Internationale Mächte, die Kurdistan in ein Kriegsgebiet verwandelt haben, nehmen eine unmenschliche Haltung gegenüber kurdischen Schutzsuchenden ein. Die Kräfte, die direkt für die Fluchtursachen verantwortlich sind, schauen bei diesem Menschheitsdrama einfach zu. Unsere Herzen brechen, wenn wir sehen, wie die Schutzsuchenden, unter ihnen viele Frauen und Kinder, in einem Todeskorridor an der Grenze eingezwängt werden.

Nicht in Worte zu fassen – Staaten lassen Schutzsuchende sterben“

Wir beobachten die flüchtlingsfeindliche Politik der europäischen Staaten in den letzten Jahren mit Sorge. Was derzeit jedoch an der polnisch-belarussischen Grenze geschieht, ist nicht in Worte zu fassen. Die Staaten lassen die Schutzsuchenden sterben, um ihre Interessen zu wahren.

Flucht ist kein Schicksal, sondern Ergebnis einer Politik“

Wir appellieren an alle Menschen, die über ein Gewissen verfügen und in diesen Ländern leben. Migration ist kein Schicksal, sie ist ein Ergebnis, das von den Regierungen geschaffen wurde, die die Länder regieren, in denen Sie leben. Das Gewissen der Gesellschaften darf angesichts dieser unmenschlichen Praxis nicht schweigen. Jeder Mensch, der sich noch Mensch nennen möchte, muss für die Schutzsuchenden, die zwischen den beiden Grenzen dem Tod gegenüberstehen, eintreten.

Erhebt eure Stimmen, seid keine Komplizen bei diesem Menschheitsverbrechen“

Die Staaten, die alles daran setzen, das Drama, das die Migrant:innen an der polnisch-belarussischen Grenze erleben, wo nicht einmal der Bedarf an Wasser und Nahrung gedeckt werden kann, zu verschleiern, und auch die Staaten, die ihre Augen und Ohren gegenüber diesem Drama verschließen, dürfen nicht vergessen, dass sie eines Tages von der Geschichte schuldig gesprochen werden. Es ist an der Zeit, die Stimme zu erheben und kein Komplize bei diesem Menschheitsverbrechen zu sein.“

Wir treten für jede Aktivität für die Schutzsuchenden ein“

Journalist:innen, Schriftsteller:innen, Künstler:innen und Politiker:innen, die noch über ein Gewissen verfügen, sowie alle Menschenrechtsorganisationen in den europäischen Ländern müssen angesichts dieses menschlichen Dramas aufschreien. Für die Schutzsuchenden einzutreten, bedeutet für die Menschlichkeit einzutreten. In diesem Sinne unterstützen wir als KCDK-E jede Aktion, die für die Schutzsuchenden durchgeführt wird. Wir gehen davon aus, dass sich unsere gesamte Struktur für die dem Hunger und Tod überlassenen Schutzsuchenden einsetzen wird.

Wir rufen zum Handeln auf!“

Als KCDK-E fordern wir, dass die Schutzsuchenden, unter ihnen viele Kurd:innen, sofort aus diesem Todeskorridor herausgeholt und in eine Umgebung gebracht werden, wo sie versorgt werden können. Wir fordern, dass alle europäischen Staaten und der UNHCR ihrer Verantwortung nachkommen. Wir fordern, dass die Rechte, die Flüchtlingen in der Genfer Konvention garantiert werden, so schnell wie möglich erfüllt werden.

Zuallererst ist jedoch die Öffnung eines humanitären Korridors für die Schutzsuchenden, die mit Hunger und Kälte zu kämpfen müssen, unsere zentrale Forderung. Wir rufen alle humanitären Organisationen, insbesondere die UNICEF und das Rote Kreuz, auf, Maßnahmen für die Schutzsuchenden zu ergreifen.“