Kurdischer Geflüchteter an polnischer Grenze verstorben

Am Freitag ist ein weiterer Kurde in der militärisch abgeriegelten Pufferzone zwischen Polen und Belarus an Hunger und Kälte gestorben. Nach Angaben der zivilgesellschaftlichen Bewegung Seebrücke sind bereits mindestens acht Menschen ums Leben gekommen.

An der östlichen EU-Außengrenze entwickelt sich eine humanitäre Katastrophe: Seit Wochen sind Menschen im Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus eingekesselt. Am Freitagmorgen ist ein weiterer Schutzsuchender aus Südkurdistan an Hunger und Kälte an der Grenze verstorben. Bei dem Toten handelt es sich laut RojNews um den 25-jährigen Geylan Dilêr aus Hewlêr (Erbil). Nach Angaben der internationalen Bewegung Seebrücke sind bereits mindestens acht Menschen in der Pufferzone ums Leben gekommen.

Menschen, die über Belarus in die EU zu fliehen versuchen, werden systematisch aus Polen zurück in die militärisch abgeriegelte Pufferzone gedrängt und dort festgehalten. „Die Menschen sind gezwungen, sich in den Wäldern zu verstecken, die ersten Schneefälle stehen vor der Tür. Sie sind schutzlos Kälte, Nässe und Hunger ausgeliefert“, erklärt die Seebrücke und ruft für kommende Woche unter dem Motto #GrünesLichtFürAufnahme! zu dezentralen Aktionen auf:

„Seit Monaten instrumentalisiert der belarussische Machthaber Lukaschenko Menschen aus Krisengebieten und lenkt sie gezielt über Belarus in Richtung der Europäischen Union. Die EU und die Anrainerstaaten Litauen, Lettland und Polen reagieren darauf mit Abschottung und völkerrechtswidrigen PushBacks. In der vergangenen Woche hat das polnische Parlament für die Legalisierung von PushBacks gestimmt und will den Rechtsstaat weiter aushöhlen: Asylanträge können in Zukunft ,ungeprüft' abgelehnt werden. Mitten in Europa werden Grenzzäune gegen schutzsuchende Menschen errichtet: Das passiert direkt vor unseren Augen und jetzt dürfen wir nicht wegschauen!“