Der kurdische Europadachverband KCDK-E hat anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Revolution von Rojava sowie der akuten Kriegsdrohungen einen Aufruf veröffentlicht. Darin wird auf den Kampf und die Errungenschaften der Menschen in Nord- und Ostsyrien hingewiesen. Zudem wird die Forderung bekräftigt, dass der Luftraum über der Region geschlossen werden muss.
Gräueltaten des IS bleiben unvergessen
Der KCDK-E erinnert an die brutalen Massaker des sog. Islamischen Staates (IS) und die Rolle der Türkei dabei: „Es dürften sich noch alle daran erinnern, wie die Schergen des IS erbarmungslos Tausende von Menschen getötet, auch Dutzende von unschuldigen Zivilist:innen in europäischen Ländern massakriert haben. Diese rücksichtslosen Männer griffen alle an, die nicht so dachten wie sie, und töteten auf brutale Weise mehr als 10.000 Menschen in Nord- und Ostsyrien. Sie zerstörten die Natur und die Geschichte. Sie entführten Tausende von Frauen und Kindern. Sie verkauften ezidische kurdische Frauen auf Sklavenmärkten.
Türkei trägt große Mitververantwortung
Diese barbarischen Banden wurden von Anfang an von dem Diktator Erdoğan und dem türkischen Staat unterstützt. Dieser stellte Ausbildung, Waffen und die notwendige logistische Unterstützung zur Verfügung. Der türkische Staat ist offiziell für die Anschläge in Europa und für die Massaker an Tausenden von Zivilist:innen in Nordsyrien und im Irak verantwortlich.“
Kampf für die Freiheit aller
Es seien die demokratischen Kräfte Nord- und Ostsyriens gewesen, darunter Kurd:innen, Armenier:innen, Araber:innen, Assyrer:innen, Turkmen:innen und Angehörige verschiedener Religionen, die gegen diese Banden gekämpft und die Würde der Menschen geschützt hätten: „Bei diesem Widerstand haben 11.000 Männer und Frauen, Kurd:innen und andere Völker, den höchsten Preis bezahlt und ihr Leben geopfert, und mehr als 21.000 Kämpfer:innen wurden verletzt.“
Dieser Kampf sei für die Freiheit aller gewesen, auch für die Menschen in Europa. Zudem sei in Rojava ein System aufgebaut worden, in dem alle Bevölkerungsgruppen, Glaubensrichtungen und Geschlechter gleichberechtigt und ohne Diskriminierung zusammenleben könnten. Dieses System stehe im Ziel der Angriffe der Türkei. Doch sämtliche Versuche, dieses zu zerstören, würden den Willen der Menschen nicht brechen können.
Luftraum muss geschlossen werden
Der KCKD-E schließt sich der gemeinsamen Forderung von 33 Parteien aus Nord- und Ostsyrien an, den Luftraum über der Region zu schließen. Es wird dazu aufgerufen, aktiv zu werden und sich dafür einzusetzen, wie beim Widerstand in Kobanê, „damit die Revolution von Rojava, die Hoffnung der Menschheit, überlebt.“
Protestaktionen am kommenden Samstag
Am Samstag, den 23. Juli 2022 sollen weltweit Protestaktionen stattfinden. Der Verband ruft dazu auf, sich an den jeweiligen Mobilisierungen zu beteiligen.