KCDK-E-Aufruf für Uğur Şakar

Nach dem Tod des Aktivisten Uğur Şakar hat der europaweite Dachverband der kurdischen Bewegung KCDK-E einen Aufruf veröffentlicht. In Duisburg findet um 18 Uhr eine Mahnwache vor der Klinik statt, in der Şakar heute verstarb.

Der kurdische Aktivist Uğur Şakar erlag heute Morgen in einer Duisburger Spezialklinik seinen schweren Verletzungen, die er sich bei seiner Selbstverbrennung zugezogen hatte. Şakar hatte sich am 20. Februar vor dem Gerichtsgebäude in Krefeld selbst in Brand gesetzt, um gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan zu protestieren. Der europaweite Dachverband der kurdischen Bewegung KCDK-E ruft in einer Erklärung zu einer Mahnwache für Uğur Şakar auf. Diese findet heute Abend um 18 Uhr vor der Klinik in Duisburg statt, in der der 43-Jährige verstarb.

In dem Aufruf des KCDK-E heißt es: „Unsere Verbundenheit mit unserem Freund Uğur auszudrücken, der sein Leben mit großem Mut dem Befreiungskampf Kurdistans widmete und eine große Aktion des Widerstands gegen die Isolation Abdullah Öcalans leistete, gilt als unsere Pflicht.  

Das diesjährige Newroz ist von unserem Volk und unseren Freundinnen und Freunden mit großer Beteiligung gefeiert worden. Dies zeigt uns, dass unsere Befreiungsoffensive ‚Die Isolation durchbrechen, den Faschismus zerschlagen, Kurdistan befreien‘ erfolgreich sein wird. Auch der von der DTK-Vorsitzenden Leyla Güven initiierte Hungerstreik gegen die Isolation hat sich mittlerweile vergesellschaftet und in eine globale Widerstandsrealität verwandelt.

Der Name unseres Freundes Uğur Şakar steht nun neben dem unseres Freundes Zülküf Gezen, der ebenfalls aus Protest gegen die Isolation Öcalans seinem Leben ein Ende setzte. Diese Opfer verdeutlichen, dass unser Kampf zum Sieg führen muss. Eine Alternative gibt es nicht.

Für unsere gefallenen Freunde können wir nur eines tun: Uns ihnen verbunden fühlen, ihre Särge zu Hunderttausenden schultern und das uns hinterlassene Widerstandserbe anzutreten. Der Brief von Uğur Şakar stellt nicht nur einen Abschied dar, sondern zugleich auch ein Manifest des Widerstandes.

Wir Kurdinnen und Kurden in Europa müssen unserer Pflicht nachkommen und unseren Freund Uğur würdevoll verabschieden. In diesem Sinne rufen wir zur Teilnahme an einer großen Trauerzeremonie auf.“

Kondolenzbesuche in Neuss

Nach den uns vorliegenden Informationen empfängt die Familie des Verstorbenen seit 15 Uhr Trauerbesuche im Alevitischen Verein in Neuss. In Neuss hatte der aus dem nordkurdischen Dersim stammende Uğur Şakar seinen Wohnsitz.