Kämpferische Stimmung bei langen Märschen
In sechs europäischen Ländern veranstaltet die kurdische Jugendbewegung derzeit lange Märsche gegen die Invasion in Südkurdistan. Die Stimmung ist kämpferisch.
In sechs europäischen Ländern veranstaltet die kurdische Jugendbewegung derzeit lange Märsche gegen die Invasion in Südkurdistan. Die Stimmung ist kämpferisch.
Parallel zu der mehrtägigen Demonstration der Verbände TCŞ und Teko-JIN durch Nordrhein-Westfalen veranstaltet die kurdische Jugendbewegung in diesen Tagen auch in Frankreich, Griechenland, England, Schweden und in der Schweiz lange Märsche. Überall ist die Stimmung kämpferisch, das gemeinsame Motto lautet: „Gegen Besatzung und Verrat – Verteidige Kurdistan!“ Die Aktionen richten sich gegen den Angriffskrieg des türkischen Staates gegen Südkurdistan und die Unterstützung lokaler Kräfte. Zudem gilt es, ein kraftvolles Zeichen der Solidarität an die Guerilla zu senden, die sich der Invasion entschlossen widersetzt. Das Hauptanliegen der kurdischen Jugendbewegung ist die Freiheit von Abdullah Öcalan. Der PKK-Begründer gilt als politischer Repräsentant der kurdischen Gesellschaft. Seit 23 Jahren wird er auf einer Gefängnisinsel in türkischer Geiselhaft gehalten.
In Deutschland hatte der lange Marsch am Sonntag in Dortmund begonnen. Der Demonstrationszug führte am ersten Tag bis nach Essen, von dort aus geht es am Dienstag nach Duisburg. Am Mittwoch soll das Endziel Düsseldorf erreicht werden.
Die heutige Etappe der Demonstration durch NRW wurde wieder mit kurdischen Tänzen eingeleitet.
Schweiz
In der Schweiz startete der lange Marsch am Montag in Solothurn. Zum Auftakt der dreitägigen Aktion gab es eine kleine Kundgebung, bei der Ismail Kardaş im Namen des Dachverbands CDK-S auf die Dimension der türkischen Angriffe auf Kurdistan hinwies. Gleichzeitig kritisierte der Aktivist kurdische Kräfte, die mit dem türkischen Faschismus kollaborieren, und spielte damit vor allem auf die Demokratische Partei Kurdistans (PDK) an, die im Süden die Regierung dominiert.
Nachdem die Demonstration sich in Bewegung setzte, verteilten Teilnehmende Flugzettel mit Informationen und Fakten über die Chemiewaffeneinsätze der Türkei in Südkurdistan und führten Gespräche mit Interessierten. Nachmittags legte der Marsch für ein Seminar mit der Aktivistin Newroz Serhed von der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) eine Pause ein. Rund vierzig Minuten lang referierte Serhed über die vielseitigen Ziele des türkischen Staates in Kurdistan, die unter anderem durch den Einsatz weltweit geächteter Chemiewaffen erreicht werden sollen. Anschließend zog der Marsch weiter bis in die Gemeinde Grenchen. Von dort aus wollen die Aktivist:innen morgen nach Biel laufen.
England
Der lange Marsch im Vereinigten Königreich startete heute in London.
Griechenland
Die Demonstration in Griechenland setzte sich ebenfalls am Montag in Bewegung, Startpunkt dort war das selbstverwaltete Flüchtlingslager Lavrio. Der Zug geht in drei Etappen und wird am Mittwoch in der Hauptstadt Athen erwartet. Heute legten die Beteiligten gute 25 Kilometer bis in den Ort Markopoulo Mesogeas in der Region Ostattika zurück, um morgen bis nach Peania weiterzulaufen.