Demonstration der kurdischen Jugend erreicht Essen

Am Ende des ersten Tages hat der „Lange Marsch“ der kurdischen Jugendbewegung Essen erreicht. Im Mittelpunkt des Protests stehen die Freiheit von Abdullah Öcalan, die türkischen Angriffe auf Südkurdistan und die Kollaboration der südkurdischen PDK.

Der „Lange Marsch 2022“ hat seine erste Etappe gestern in Essen abgeschlossen. Am Morgen waren die Aktivist:innen in Dortmund auf die etwa 35 Kilometer lange Etappe aufgebrochen. Hauptanliegen der Demonstration der kurdischen Jugendbewegung TCŞ und der Bewegung der kämpferischen jungen Frauen (TekoJIN) ist die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan. Öcalans physische Freiheit wird als der Schlüssel zu Frieden und Freiheit für Kurdistan und den Nahen Osten betrachtet. Im Mittelpunkt der Proteste standen auch die aktuellen Entwicklungen in Südkurdistan. So trugen Aktivist:innen T-Shirts mit der Aufschrift „Kommt zur Freiheitsoffensive gegen Verrat und Besatzung“.


Im Namen der Teilnehmer:innen verurteilte Nûman Amed das Schweigen der NATO-Staaten gegenüber den Angriffen der Türkei auf alle vier Teile Kurdistans und drückte die Solidarität der Aktivist:innen mit dem Widerstand der Guerilla in den Medya-Verteidigungsgebieten aus. Trotz des schlechten Wetters setzten die Demonstrant:innen unter Liedern und Parolen wie „Es lebe der Widerstand der Guerilla“ ihren „Meşa Dirêj“ (Langer Marsch) fort. Gleichzeitig wurden Passant:innen durch Flugblätter informiert. Nach ihrer Ankunft in Essen kamen die Aktivist:innen im Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum zusammen. Dort nahmen sie an einer Gedenkveranstaltung für die im Mai gefallenen kurdischen Revolutionär:innen teil. Dabei wurde auch an die an Krebs gestorbene Revolutionärin Aysel Doğan erinnert.

„Lange Märsche“ der kurdischen Jugendbewegungen finden derzeit auch in Frankreich, Griechenland, England, Schweden und in der Schweiz statt.