Kampf-Tanz-Wochenende in Wuppertal startet mit Demonstration

Das Jubiläums-Wochenende „AZ Wuppertal bleibt an der Gathe“ in und um das Autonome Zentrum ist gestartet. Den Auftakt machte eine „galaktische Demonstration“ mit mehr als 400 Menschen, die den Erhalt des AZ forderten.

Vor 50 Jahren machte in Wuppertal die Bewegung für selbstverwaltete Zentren das erste Mal durch Hausbesetzungen auf sich aufmerksam und ist seitdem nicht tot zu kriegen. Ein Anlass zum Feiern, aber auch zum Kämpfen, denn das Autonome Zentrum (AZ) Wuppertal ist aufgrund eines geplanten Baus einer Moschee des türkischen Islamverbands DITIB akut in Gefahr. Zum Jubiläum des fünfzigjährigen Bestehens autonomer und selbstverwalteter Zentren in der Stadt südlich des Ruhrgebiets organisiert das AZ ein wildes Tanz-Kampf-Wochenende.

Polizeigewalt gegen Demonstranten

Den Auftakt machte am Freitag eine „galaktische Tanz-Kampf-Demonstration“. Für den Erhalt des AZ an der Gathe zogen mehr als 400 Menschen lautstark, tanzend und kämpferisch durch die Straßen von Wuppertal und riefen Parolen. Musikalisch untermalt wurde das Ganze von Petersohn Pan, Miss Ingwer Rogers und Pyya. Es gab zahlreiche Redebeiträge und Grußworte. Gleich zu Beginn haben das Forum Mirke und die Börse solidarische Grußworte verlesen. „Leider stressten die Cops direkt vollkommen überzogen rum und prügelten einen Menschen brutal zu Boden“, erklärte ein AZ-Sprecher.

Kneipenkollektiv Schmitz Katze will Krallen ausfahren

Nach einigem Hin und Her konnte die Tanzkampf-Demonstration endlich starten. Am Jobcenter gab es einen Redebeitrag vom Tacheles mit der Forderung nach einem Grundeinkommen für alle Menschen. Bei der Zwischenkundgebung am Laurentiusplatz grüßten das AZ Mühlheim und die basisdemokratische Gewerkschaft FAU. Die „kleine Schwester“ des AZ Wuppertal, das Kneipenkollektiv Schmitz Katze, drohte damit die Krallen auszufahren, sollte das AZ weiter bedroht werden.

Fotos: Wolf Sondermann

Widerstand gegen DITIB-Moschee ein Kampf für alle

Lautstark ging es, mit einem kämpferischen, lautstarken Block vorneweg, weiter Richtung Nordstadt. Am Schusterplatz wurden solidarische Transparente vom Klettergerüst geschwenkt und ein weiterer Redebeitrag folgte. Darin hieß es, dass das AZ bisher für sein Politikverständnis eine „recht milde Gangart“ eingelegt habe, es dazu aber durchaus noch andere Ideen gebe. Schließlich zog die Demonstration unter schallenden „AZ Gathe bleibt“-Rufen und einem weiteren Redebeitag auf die Gathe. In dem Beitrag wurde betont, dass sich der Widerstand gegen die „Aufwertung“ der Gathe und die damit einhergehende Verdrängung eben nicht nur des AZ richte. „Wir kämpfen für eine Gathe für alle.

„Heraus zum Autonomen 1. Mai“-Demonstration am Montag ab 14 Uhr

Die Begrüßung an der Gathe wurde von einem Sprecher als „raketenmäßig schön“ beschrieben – sie erhellte den Nachthimmel. Zum Abschluss gab es noch einen Redebeitrag von RASH, der ausführlicher thematisierte, warum die DITIB eine so kritikwürdige Vereinigung ist. Noch bis Montag wird mit Konzerten, Filmen, Workshops, Lesungen, Ausstellungen, Gesprächen und Demonstrationen 50 Jahre Kampf für autonome Zentren gefeiert und der Erhalt des AZ gefordert. Den Abschluss macht die „Heraus zum Autonomen 1. Mai“-Demonstration am 1. Mai um 14 Uhr am AZ an der Gathe. Das gesamte Programm ist auf der Webseite https://az-wuppertal.de/veranstaltungen/ nachzulesen.