Jugendprotest gegen Totalisolation Öcalans in Köln

Der kurdische Jugenddachverband Tevgera Ciwanên Şoreşger forderte auf einer Aktion in Köln die Freiheit des inhaftierten PKK-Gründers Abdullah Öcalan.

In der Kölner Innenstadt hat am Dienstagabend eine Aktion für die Freiheit des PKK-Gründers und kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan stattgefunden. Initiiert wurde die Aktion vom kurdischen Jugenddachverband Tevgera Ciwanên Şoreşger (Bewegung der revolutionären Jugend). Die jungen Frauen und Männer protestierten vor dem Kölner Dom gegen die erschwerte Totalisolation Öcalans und deren Legitimation durch Institutionen der Europäischen Union. Mit brennenden Kerzen schrieben die Jugendlichen „Freiheit für Öcalan“ und riefen Parolen auf Kurdisch sowie auf Deutsch.

Abdullah Öcalan befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 aus der griechischen Botschaft in Nairobi / Kenia auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali. Elf Jahre war er der einzige Häftling auf der Insel – bewacht von mehr als tausend Soldaten. Der letzte Besuch seiner Anwälte fand am 27. Juli 2011 statt. Somit wird ihm seit über sieben Jahren jeglicher Rechtsbeistand verwehrt. Öcalan hält so den „Europa-Rekord“ für Haft ohne Zugang zu Anwälten. Seit April 2015 befindet er sich faktisch in Totalisolation. Auch Besuchsanträge seiner Familienangehörigen werden seit fast zwei Jahren von den türkischen Behörden abgelehnt. Zuletzt hatten die Anwälte im September 2016 eine Besuchserlaubnis für den Bruder Mehmet Öcalan erwirken können.