Jena: Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung

Angesichts der verschärften Repression gegen die kurdische Bewegung in Deutschland haben sich Aktivist:innen in Jena solidarisch mit den Betroffenen erklärt. Aufgerufen dazu hatte die Initiative „Women Defend Rojava“.

Bei einem Treffen in Jena haben sich rund fünfzig Menschen ausdrücklich solidarisch mit allen Betroffenen von Repression und der kurdischen Befreiungsbewegung erklärt. Aufgerufen dazu hatte die Initiative Women Defend Rojava im Rahmen einer solidarischen Küche für Alle. Bei dem Treffen am Montag wurde über die sich zuspitzenden Repressionen gegen kurdische Aktivist:innen und dabei explizit die Razzien in Heilbronn sowie die zwölf Kurden, die sich aktuell wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) nach §129a/b in Deutschland in Untersuchungs- oder Strafhaft befinden, gesprochen. Dabei wurde das PKK-Verbot als Grundlage einer strukturellen Kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung benannt und die sofortige Aufhebung des Verbots gefordert.

„Die Verantwortung, die wir als in Deutschland lebende Menschen haben, sowie die Bedeutung der kurdischen Befreiungsbewegung als Hoffnungsschimmer für unsere emanzipatorische Praxis vor Ort bedeutet auch, dass wir unsere Freund:innen, die von der tagtäglichen Repression betroffen sind, unterstützen und Seite an Seite mit ihnen zusammen stehen“, erklärte eine Aktivistin.

Außerdem wurde auf die aktuelle Lage der zunehmenden staatlichen Gewalt weltweit aufmerksam gemacht: „Die sich zuspitzenden Drohnenangriffe auf Rojava, die zunehmenden Angriffe auf Chiapas und die Zapatista, die stetig weiterlaufenden Hinrichtungen im Iran, die enorme Gewalt des diktatorischen Regimes im Sudan, die Ermordung des 16-jährigen Nahel durch einen Polizisten in Frankreich, das absichtlich herbeiführte Massensterben im Mittelmeer... Klar ist, dass die staatliche Gewalt generell zunimmt und dahinter ein patriarchales, rassistisches und autoritäres Regime der Nationalstaaten steht. Klar ist, dass der Widerstand gegen die autoritären und diktatorischen Regime überall lebt und laut ist und dass die Verteidigung des Lebens nie aufhören wird. Klar ist, dass wir in Solidarität mit all den Kämpfer:innen, mit unseren Freund:innen in Kurdistan, in Abya Yala, im Sudan, in Frankreich, im Iran, mit unseren schutzsuchenden Freund:innen auf der Flucht zusammenstehen und dafür kämpfen, das Leben gemeinsam zu verteidigen. Unsere einzige Antwort auf die zunehmende Gewalt der Staaten weltweit und auch den zunehmenden Rechtsruck nach den Wahlergebnissen in Sonneberg (Thüringen) eine muss eine stärkere und engere Organisierung sein. Wir dürfen diese tagtägliche Gewalt nicht als Normalzustand hinnehmen. Hoch die internationale Solidarität! Berxwedan Jiyan e - Widerstand heißt Leben!“, so die Aktivistin in Jena.