Hungerstreikende in Wan: Wir stehen zu unserer Forderung

In Wan haben Aktivist*innen einen befristeten Hungerstreik ins Leben gerufen, um der Forderung der unbefristet Hungerstreikenden Nachdruck zu verleihen. Mittlerweile hat die vierte Gruppe den befristeten Hungerstreik übernommen.

Seit vergangener Woche haben Aktivist*innen im Bezirk Rêya Armûşê (Ipekyolu) der Provinz Wan (Van) eine befristete Hungerstreikaktion gestartet, die turnusmäßig immer wieder von neuen Gruppen fortgesetzt werden soll. Mit ihrer Aktion wollen sie der Forderung der unbefristet Hungerstreikenden nach einem Ende der Isolationshaft des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan Nachdruck verleihen. Mittlerweile hat die vierte Gruppe den befristeten Hungerstreik übernommen.

Rahime Ataman ist eine der Personen, die in dieser vierten Gruppe ist. Für sie ist klar, dass die Türkei sich derzeit in einem Chaoszustand befindet und der Weg hieraus nur über ein Ende der Isolationsbedingungen auf der Gefängnisinsel Imrali, wo Öcalan festgehalten wird, führen kann. „Aus diesem Grund sind 7.000 Menschen im unbefristeten Hungerstreik und fordern das Ende der Isolation. Die Gewerkschaften, Anwaltskammern und demokratischen Kreise sollten sich der Forderung dieser Menschen annehmen. So können wir weitere Todesmeldungen verhindern", so Ataman.

Auch der Aktivist Hacı Kiye ist Teil der vierten Hungerstreikgruppe aus Rêya Armûşê. Er ist davon überzeugt, dass eine Lösung der kurdischen Frage und ein Dialog zwischen den Konfliktparteien wichtiger denn je ist. Hierfür müsse aber zunächst die Isolation des kurdischen Repräsentanten Öcalan aufgehoben werden. Kiye erklärt: „Der Mittlere Osten und die Türkei durchleben eine tiefgreifende politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise. Um diese Krise zu überwinden, muss die Isolation überwunden werden. Deshalb befinden wir uns im Hungerstreik. Die Forderung der unbefristet Hungerstreikenden ist nicht nur ihre Forderung. Wir alle stehen dahinter. Es ist unsere gemeinsame Forderung. Und deshalb sind auch wir im Hungerstreik und werden unsere Aktion fortsetzen."