HDP-Mitglied von Geheimdienst verschleppt und bedroht

Der HDP-Politiker Serhat Aktumur ist in Amed von drei Personen verschleppt worden, die sich als Mitarbeiter des türkischen Geheimdienstes MIT zu erkennen gegeben haben. Er wurde mit dem Tod bedroht und mit verbundenen Augen in einem Stadtpark ausgesetzt.

Erneut ist ein Mitglied der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in der Türkei von Personen verschleppt worden, die sich als Angehörige des türkischen Geheimdienstes MIT ausgewiesen haben. Bei dem Betroffenen handelt es sich um Serhat Aktumur, der Mitglied des Parteivorstands und Sprecher des HDP-Jugendrats ist.

Der junge Politiker befand sich nach eigenen Angaben an der Kantar-Kreuzung im Bezirk Payas (türk. Kayapınar) in der kurdischen Metropole Amed (Diyarbakir), als ihm von drei Personen der Weg abgeschnitten wurde. Diese zeigten Ausweise mit dem Schriftzug MIT vor und boten ein „Gespräch“ an. Als Aktumur ablehnte, wurde er gewaltsam in ein Auto verfrachtet.

Aktumur gibt an, dass er in dem Auto Gewalt ausgesetzt war. Vor dem Einkaufszentrum Ninova im Stadtteil Rezik (Bağlar) stieg eine weitere Person in das Auto ein. Er selbst habe versucht, aus dem Fahrzeug zu fliehen, das sei ihm jedoch nicht gelungen.

Nach Aktumurs Angaben wurde er im Stadtwald an der Straße nach Silvan mit verbundenen Augen aus dem Auto geholt. Dort verwarnte ihn einer der Entführer, der sich „Kommissar Nihat“ nannte, dass er nicht zum Menschenrechtsverein IHD gehen und sich nicht an die Medien wenden dürfe. Ihm wurde gesagt: „Wenn wir dich noch einmal hier sehen, schießen wir dir eine Kugel in den Kopf“. Nach dieser Drohung wurde er im Wald ausgesetzt.

Wie Aktumur weiter erklärte, wurde er später von denselben Personen angerufen und aufgefordert, morgen zur Polizei zu kommen, um mit „Kommissar Nihat“ zu sprechen.