Im Rahmen des „Demokratischen Kampfprogramms“ der HDP finden bis zum Weltfriedenstag am 1. September Veranstaltungen und Versammlungen in der Türkei und Nordkurdistan statt, auf denen Politikerinnen und Politiker ihre Ansichten zu den Erfordernissen für eine Demokratisierung des Landes darlegen und sich mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und der lokalen Bevölkerung austauschen.

Die kurdische Politikerin Saliha Aydeniz, Ko-Vorsitzende der HDP-Mitgliedspartei DBP, hat auf einer Rundreise durch die Provinz Wan heute die Kreisstadt Erdîş (türk. Erciş) besucht. Bei einer Versammlung in der Zentrale des HDP-Kreisverbands führte Aydeniz aus, dass die AKP/MHP-Regierung einen massiven Angriff auf alle Institutionen und Werte des kurdischen Volkes gestartet hat. Um dieser schmutzigen Politik etwas entgegenzusetzen, müsse über das gemeinsame Vorgehen beraten werden.

Aydeniz betonte, dass das kurdische Volk großen Widerstand leistet. Das nach den Vorstellungen Abdullah Öcalans in Rojava aufgebaute System sei weltweit zu einem Vorbild geworden, das den Menschen Hoffnung auf die Möglichkeit eines anderen Lebens gebe. Aus diesem Grund werde Rojava von den herrschenden Mächten angegriffen, so Saliha Aydeniz: „Das kurdische Volk ist einem heftigen Angriff ausgesetzt. Die in Rojava begonnenen Invasionen werden heute in Südkurdistan fortgesetzt und bekommen täglich eine neue Dimension. Parallel dazu werden die Rathäuser in Nordkurdistan unter Zwangsverwaltung gestellt. Selbstverwaltete Einrichtungen werden geschlossen, Politikerinnen und Politiker werden verhaftet. Dabei handelt es sich um einen politischen Putsch gegen den Wählerwillen.“

Nach der Versammlung besuchte die Gruppe um Saliha Aydeniz Gewerbetreibende in Erdîş.