Die HDP-Abgeordneten Feleknas Uca, Murat Çepni, Hüda Kaya und Hasan Özgüneş sind nach den massiven Luftangriffen der türkischen Armee nach Şengal gereist, um sich vor Ort über die Situation in dem ezidischen Hauptsiedlungsgebiet im Nordirak zu informieren und ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Die Gruppe wurde von Aktivistinnen des ezidischen Frauenrats empfangen und besuchte im Anschluss verschiedene Institutionen. Ihre Eindrücke wollen die Abgeordneten nach ihrer Rückkehr bei einer Pressekonferenz in Ankara übermitteln.
Feleknas Uca erklärte zum Anlass ihres Besuchs gegenüber RojNews: „Am 3. August 2014 hat der IS unser Volk in Şengal angegriffen. Ungefähr 3000 Personen sind nach Nordkurdistan migriert. Die Ezidinnen und Eziden wurden von der Bevölkerung aufgenommen und noch heute leben einige Familien im Norden. Andere sind zurückgekehrt. Nach dem IS-Angriff hat der Wiederaufbau von Şengal begonnen. Es wurden eine Autonomieverwaltung sowie Frauen-, Jugend- und Selbstverteidigungsräte aufgebaut. Auch nach dem Ferman geht das Leben in Şengal weiter. Durch den Neuaufbau konnten Tausende Menschen in ihre Heimat zurückkehren. Der türkische Staat greift Şengal jedoch seit 2017 an. Bei diesen Angriffen werden Krankenhäuser, ezidische Führungspersönlichkeiten und die Bevölkerung getroffen. Am 1. Februar sind 21 Orte in Şengal bombardiert worden. Damit soll das ezidische Volk einem weiteren Ferman ausgesetzt und auseinandergerissen werden.“
Die Bevölkerung Nordkurdistans stehe an der Seite der ezidischen Gemeinschaft und die HDP unterstütze die Forderung nach einem Autonomiestatus für Şengal, führte Uca weiter aus: „Wir bewerten diese Angriffe als Genozid und werden dazu nicht schweigen.“