Hamburg: Protest gegen türkischen Angriff auf Jin TV
In Hamburg haben Aktivist:innen gegen den tödlichen Drohnenangriff des türkischen Staates auf ein Fahrzeug des Frauensenders Jin TV in Nordsyrien protestiert.
In Hamburg haben Aktivist:innen gegen den tödlichen Drohnenangriff des türkischen Staates auf ein Fahrzeug des Frauensenders Jin TV in Nordsyrien protestiert.
Die Proteste nach dem tödlichen Angriff auf ein Fahrzeug des Fernsehsenders Jin TV in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien am vergangenen Mittwoch halten an. Bei dem Drohnenangriff auf der Straße zwischen Qamişlo und Amûdê wurde der Fahrer Necmeddîn Feysel Hec Sînan getötet und die Journalistin Delîla Egîd schwer verletzt. In Hamburg fand am Dienstagabend eine Kundgebung statt, zu der der Frauenrat Rojbîn und die Initiative Defend Kurdistan aufgerufen hatten. Auf Transparenten wurde die Einrichtung einer Flugverbotszone über Rojava gefordert.
„Internationale Gemeinschaft muss angesichts der Kriegsverbrechen handeln“
Im Namen des Frauenrats Rojbîn ergriff Leyla Kaya das Wort und klagte die systematischen Massaker an der kurdischen Zivilbevölkerung an. Sie erinnerte an die eskalierenden Luftangriffe auf Zivilist:innen der letzten Tage und warf der südkurdischen PDK Kollaboration mit dem türkischen Faschismus vor. Sie forderte die internationale Gemeinschaft auf, sofort zu handeln und von ihrer ignoranten Politik Abstand zu nehmen.
„Westliche Unterstützer Erdoğans tragen Verantwortung für Massaker“
Die Aktivistin Anja Flach kritisierte das Schweigen der internationalen Staatengemeinschaft angesichts der Massaker scharf. Sie beschrieb die südkurdische Barzanî-Partei PDK als ein Mittel des türkischen Staates, um einen innerkurdischen Krieg zu provozieren. Gleichzeitig betonte sie, dass Frauen besonders im Visier der Angriffe stehen. Dies zeige sich auch in der Attacke auf den Fernsehsender Jin TV. Anja Flach hob hervor, dass die westlichen Staaten, die das Erdoğan-Regime unterstützen und bei diesen Massakern schweigen, sich mindestens ebenso schuldig machten wie die direkten Täter dieser Massaker.