In Europa haben am Samstag Protestaktionen gegen den Drohnenkrieg der Türkei in Kurdistan stattgefunden. Zu den Protesten hatten der kurdische Europaverband KCDK-E und die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) aufgerufen, nachdem der Drohnenterror in dieser Woche eine neue Eskalationsstufe erreicht hatte.
Nach Angaben des Rojava Information Center sind allein in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien in diesem Jahr 64 Menschen bei insgesamt 49 Drohnenangriffen ums Leben gekommen. 15 Todesopfer waren Zivilpersonen, die anderen 49 gehörten den Militärverbänden an, die weiterhin gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ kämpfen und Widerstand gegen die türkischen Besatzungsangriffe leisten. Unter den insgesamt 53 Verletzten waren 17 Zivilpersonen, darunter drei Kinder. Der jüngste Drohnenangriff in Nordsyrien am Mittwoch traf ein Auto des Senders Jin TV, der aus Frauenperspektive über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe berichtet. Das Filmteam befand sich auf dem Weg zu einer Berichterstattung. Der Fahrer des Autos, Necmeddîn Feysel, wurde bei dem Angriff getötet, die Journalistin Delîla Egîd schwer verletzt. Parallel führt die Türkei auch in der Kurdistan-Region Irak Drohnenangriffe durch, am Donnerstag wurden mindestens vier Menschen dadurch getötet.
Vor diesem Hintergrund sind in Duisburg, München, Darmstadt, Saarbrücken, Frankfurt und weiteren Städten Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen die völkerrechtswidrigen Angriffe zu protestieren. Angriffe auf Medienschaffende und die Zivilbevölkerung gelten weltweit als Kriegsverbrechen. Bei den Protesten wurde die internationale Gemeinschaft aufgefordert, den Drohnenterror des türkischen Staates zu stoppen.
Protest am Duisburger Hauptbahnhof
Protest am Stachus in München
Protest auf dem Luisenplatz in Darmstadt
Protest vor der Europa Galerie in Saarbrücken