Hamburg: Kundgebung gegen die Invasion der Türkei in Südkurdistan

Als Reaktion auf die Besatzungsoperation der türkischen Armee in Südkurdistan fand in Hamburg eine Kundgebung statt. Knapp 70 Menschen versammelten sich dazu vor der Roten Flora und erinnerten dabei auch an den Revolutionär Sinan Dersim.

Als Reaktion auf die Invasion der türkischen Armee in Südkurdistan fand in Hamburg eine Kundgebung statt. Knapp 70 Menschen versammelten sich dafür am Samstagabend vor der Roten Flora auf dem Schulterblatt, um ihrer Wut auf diesen völkerrechtswidrigen Angriff Ausdruck zu verleihen. Sie verurteilten die Bombardierungen von Guerillakräften und der Zivilbevölkerung und drückten mit Fahnen, Parolen und in Redebeiträgen ihre Solidarität mit dem Widerstand gegen die Angriffe aus.

Bei der Kundgebung wurden Redebeiträge verlesen, unter anderem eine Erklärung des KCDK-E, dem kurdischen Europadachverband. Darin hebt die Organisation hervor, dass das Ziel der Türkei die Annexion der Gebiete sei, die in Südkurdistan derzeit angegriffen werden. Für dieses Bestreben erhalte der türkische Staat direkte Unterstützung durch die internationalen Gemeinschaft, wie den USA und Europa, die der Invasion zuvor zustimmten. Diese heuchlerische Haltung müsse öffentlich angeprangert werden, fordert der KCDK-E und ruft dazu auf, die Besatzungspläne des türkischen Regimes mit entschlossenen Protestaktionen auf den Straßen zu beantworten.

Auch die Beteiligung der deutschen Bundesregierung wurde in einem Redebeitrag benannt und schärfstens verurteilt. Durch Waffenexporte sowie enge wirtschaftliche und politische Beziehungen mit der Türkei trage sie eine direkte Mitverantwortung an dem völkerrechtswidrigen Angriff.

Gedenken an Sinan Dersim

Zum Ende der Kundgebung wurden von der Flora zwei Transparente herunter gelassen, um an den gefallenen Revolutionär Sinan Dersim zu erinnern. Dersim war Mitglied im Exekutivrat der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK). Am 27. Oktober 2020 wurde er bei einem Luftangriff der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungsgebieten ermordet. Bevor Sinan Dersim nach Südkurdistan ging, war eine lange Zeit in Europa aktiv, darunter in Deutschland. In Hamburg kannten ihn viele Menschen persönlich.