Die Demokratische Kurdische Gemeinde in der Schweiz (CDK-S) hat bei ihrem regelmäßigen Sit-In vor dem Sitz der Vereinten Nationen in Genf der vor elf Jahren vom türkischen Geheimdienst MIT in Paris ermordeten Kurdinnen Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) gedacht und die Ignoranz der internationalen Staatengemeinschaft hinsichtlich der kurdischen Frage kritisiert. Der Verband macht seit drei Jahren an jedem Mittwoch vor dem UN-Gebäude auf aktuelle Anliegen aufmerksam und fordert die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage.

Heute erinnerten die Aktivist:innen an die bei Anschlägen in Paris 2013 und 2022 ermordeten Kurd:innen Sakine Cansız, Fidan Doğan, Leyla Şaylemez, Emine Kara (Evîn Goyî), Abdurrahman Kızıl und Mîr Perwer und hielten eine Gedenkminute für vier kurz vor Weihnachten im Widerstand gegen die türkische Besatzung in Südkurdistan gefallene Guerillakämpfer ab.

Kasim Erik, der den Sit-In mitorganisiert, erklärte in einer Rede, dass die Aktion im Januar 2021 zur Unterstützung des Hungerstreiks politischer Gefangener in der Türkei gegen die Isolation von Abdullah Öcalan begonnen hat und bis zu seiner Freilassung fortgesetzt werde.

Ibrahim Yüksel von der CDK-Genf ergänzte, dass auch heute ein Hungerstreik für eine Lösung der kurdischen Frage in türkischen Gefängnissen stattfindet. Öcalan befinde sich seit fast 25 Jahren in Isolationshaft, seine Isolation sei rechtswidrig und Folter und blockiere politische Lösungswege, sagte Yüksel und kritisierte die UN und andere internationale Institutionen für die Missachtung gravierender Menschenrechtsverletzungen: „Wenn es um das kurdische Volk und Kurdistan geht, sind diese Institutionen stumm, taub und blind. Es gibt 50 Millionen Kurdinnen und Kurden, ihre Forderungen können nicht einfach ignoriert werden.“