Im kurdischen Gesellschaftszentrum in Stuttgart (DKGZ e.V.) ist am Freitag das Buch „Geflohen. Verboten. Ausgeschlossen. Wie die kurdische Diaspora in Deutschland mundtot gemacht wird“ vorgestellt worden. Als Referent eingeladen war der Soziologe Alexander Glasner-Hummel, der das im vergangenen Herbst im Westend-Verlag erschienene Buch zusammen mit Monika Morres und Kerem Schamberger geschrieben hat.
Die Veranstaltung war sehr gut besucht und stieß auf großes Interesse. Alexander Glasner-Hummel referierte rund zwei Stunden und las dabei einzelne Textstellen vor. Im Anschluss gab es die Möglichkeit für Rückfragen und Diskussion.
In dem Buch wird anhand vieler Fallbeispiele und leicht verständlich auf etwas mehr als 200 Seiten dokumentiert, was staatliche Verfolgung und mediale Diffamierung bewirken. Zu Wort kommen betroffene Kurd:innen aus verschiedenen Generationen und mit ganz unterschiedlichen Biographien, die von ihren teils erschütternden, teils absurden Erfahrungen mit Behörden, Polizei, Justiz und Medien erzählen. Man erfährt, was es heißt, anti-kurdischem Rassismus und dem Stigma des „Terrorismus“ ausgesetzt zu sein. Die Berichte von Ausgrenzung, Erniedrigung und Kriminalisierung werden jeweils in den historischen Kontext eingeordnet. Zur Sprache kommen deshalb auch die geopolitischen, ökonomischen und militärischen Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland. Im Schlusskapitel schließlich wird zusammengefasst, warum das Verbot der PKK ein deutsches „Demokratiedefizit“ darstellt und auch für die Gesellschaft einen Angriff auf die Grundrechte bedeutet.