Gedenken an Gefallene in Halle und Duisburg

In Duisburg und Halle ist an Kemal Pir, Mehmet Hayri Durmuş, Akif Yılmaz und Ali Çiçek erinnert worden. Die in Amed inhaftierten PKK-Kader leiteten am 14. Juli 1982 den „großen Widerstand“ der Befreiungsbewegung ein und kamen im Todesfasten ums Leben.

In Duisburg und Halle ist an Kemal Pir, Mehmet Hayri Durmuş, Akif Yılmaz und Ali Çiçek erinnert worden. Die seit dem Putsch von 1980 in der „Hölle von Amed”, dem Militärgefängnis von Diyarbakir, inhaftierten PKK-Kader leiteten am 14. Juli 1982 mit einem Todesfasten den „großen Widerstand“ der kurdischen Befreiungsbewegung gegen die Militärdiktatur ein und kamen im Verlauf dieser Aktion ums Leben. Als Ergebnis des Widerstands endete auch die Ära von Esat Oktay Yıldıran, leitender Offizier des Gefängnisses, dessen Name synonym für die Folter stand. Das Todesfasten wird seitdem von der PKK als „großer Widerstand des 14. Juli“ bezeichnet.

Duisburg

Nach einer Schweigeminute für die Juli-Gefallenen sprach ein Aktivist vom Verband der Angehörigen von Gefallenen und Verschwundenen (KOMAW) über den „ersten Funken des Widerstands“ gegen den Faschismus, die Kolonialisierung und die Unterdrückung in der Türkei. Dieser „Kampf um Befreiung” dauere auch heute unvermindert an und organisiere sich weiterhin im „Geiste des Widerstands vom 14. Juli”. „Denn es handelt sich um eine Linie, die ein Volk zur Auferstehung und Freiheit führt. Der Aufbau der demokratischen Autonomie, die wir heute als einen der wichtigen Meilensteine ​​der Freiheit sehen, und die Umsetzung des Projekts der demokratischen Nation werden im Geiste des 14. Juli verwirklicht”, hieß es. Die Veranstaltung endete mit einem Film über den Gefängniswiderstand in Amed.

Halle

Bei der Gedenkveranstaltung in Halle war auch Menderes Canbek, Ko-Vorsitzender des in Ostdeutschland aktiven Dachverbands FED-KURD, anwesend. Der Politiker erinnerte daran, dass die Kämpfe der zu Beginn der 80er Jahre in Amed inhaftierten Gefangenen nicht nur gegen die Unterdrückung in den Gefängnissen geführt wurden, sondern als ein revolutionäres Zeichen an die Bevölkerung außerhalb der Gefängnismauern angesehen wurden, um die Massen zu mobilisieren. „Lange Zeit war es uns Kurdinnen und Kurden gar nicht möglich, unsere Identität preiszugeben. Heute kämpft die kurdische Bewegung in einem 900 Kilometer langen Gebiet um Befreiung. Der Widerstand ist gewachsen und mit ihm sind die Erwartungen der Bevölkerung gestiegen. Diese Last sollte jedoch nicht allein der Guerilla auferlegt werden. Alle Patriot:innen sollten sich als Teil dieses Kampfes sehen und entsprechend handeln”, so Canbek.