Gedenkabend zum 20. Todestag von Andrea Wolf

Im TATORT Kurdistan Café im Hamburger Centro Sociale findet heute ein Gedenkabend zum 20. Todestag von Andrea Wolf statt.

Vor zwanzig Jahren wurde Andrea Wolf (Ronahî) als PKK-Kämpferin in Nordkurdistan von der türkischen Armee ermordet. Aus diesem Anlass findet heute im TATORT Kurdistan Café in Hamburg eine Gedenkveranstaltung statt.

Im Frühjahr 1997 ging Andrea Wolf, die aus der revolutionären Linken kam, mit dem nom de guerre Ronahî in die Berge zur YAJK, wie sich damals die Frauenguerilla in Kurdistan nannte. Dass sie sich der Frauenarmee anschloss, brachte ihren großen Wunsch zum Ausdruck, für beides zu kämpfen: Für die Befreiung der Frau und gegen den Imperialismus. „Ich sah die gute Möglichkeit, in dem Lernprozess dort, im Kampf, in der Auseinandersetzung, in der Schulung, auch im Krieg, neue Perspektiven und Kräfte für uns zu sammeln, und gestärkt und vorbereitet zurückzukommen, gerade weil und wo es im eigenen Land so eng ist. Ich sehe es so, dass im Aufbau einer umfassenden Organisation für uns eine große Chance liegt, wo wir frühere Fehler wettmachen können“, schrieb Andrea Wolf aus den Bergen Kurdistans.

Bei einer Militäroperation in der nordkurdischen Provinz Wan fiel sie mit anderen Kämpfer*innen der türkischen Armee in die Hände und wurde am 23. Oktober 1998 brutal ermordet, obwohl sie schon entwaffnet war. Es handelte sich um ein Kriegsverbrechen, wie es die türkische Armee seit Jahrzehnten begeht.

Bei dem heutigen Gedenkabend, der um 18.30 Uhr im Centro Sociale beginnt, soll an Andrea Wolf erinnert werden. Es wird ein Film gezeigt, außerdem berichten Freund*innen, die sie kannten, von ihren Erinnerungen.

Demonstration in München

Im Gedenken an Andrea Wolf wird am 27. Oktober in München eine Demonstration stattfinden, auf der ein Stopp der Waffenexporte in die Türkei gefordert wird.