Die kurdische Jugendbewegung veranstaltet Ende Mai ein Sport- und Kulturfestival in Freiburg. Zur Vorauswahl finden Fußballturniere in europäischen Ländern statt. Das Turnier in Heilbronn wurde der gefallenen Guerillakämpferin Seher Deniz gewidmet.
In Heilbronn hat ein Fußballturnier der kurdischen Jugendorganisationen TCŞ und TekoJIN stattgefunden. Die der gefallenen Guerillakämpferin Seher Deniz gewidmete Sportveranstaltung wurde zur Vorauswahl der am Jugendfestival Kurdistans teilnehmenden Fußballteams durchgeführt. Das Jugendfestival wird am 25. Mai in Freiburg stattfinden. Auch an vielen anderen Orten in Europa wird derzeit mit Fußballturnieren über die Teilnahme entschieden.
Bei dem Turnier in Heilbronn traten 17 Teams an. Turniersieger wurde das Kurdische Fußballteam, gefolgt von Meşkina Spor und Zerin Sincar Spor. Das TekoJIN-Team, das als einzige Frauenmannschaft spielte, bekam eine Sonderauszeichnung.
Wer war Seher Deniz?
Seher Deniz hieß mit bürgerlichem Namen Hatice Ateş und kam in Mêrdîn zur Welt. Ihre Familie floh in den 1990er Jahren aus der Türkei und Seher wuchs in Heilbronn auf. Ihre emotionale Verbindung mit Kurdistan riss jedoch nie ab. Sie machte eine Ausbildung und hätte die Möglichkeit gehabt, ein bequemes Leben im Zentrum der kapitalistischen Moderne zu führen. Das lehnte sie jedoch ab, es erschien ihr würdelos. 2016 ging sie nach Kurdistan zur Guerilla. Sie bekam eine militärische und ideologische Grundausbildung und entwickelte sich zu einer professionellen Militanten. Nach einer Spezialausbildung im Guerillakampf wurde sie Teil der Sondereinheit Hêzên Taybet und kämpfte mit hoher Opferbereitschaft gegen die türkische Besatzung und für die Frauenbefreiung. Am 18. Juli 2022 kam sie im Widerstand gegen die türkische Invasion in der Zap-Region in Südkurdistan ums Leben.
Das Kurdische Gesellschaftszentrum Heilbronn und zwei Privatwohnungen sind im Juli vergangenen Jahres im Zusammenhang mit Gedenkveranstaltungen durchsucht worden. Die Schwester von Seher Deniz und ein weiteres Vereinsmitglied wurden für eine erkennungsdienstliche Behandlung in Gewahrsam genommen, bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen wurden private Gegenstände, Handys und Laptops eingezogen. Grundlage war ein Ermittlungsverfahren nach den „Terrorparagrafen“ §§ 129 a/b StGB.
