Fünf Tote im Wahlkampf: HDP ruft zur Besonnenheit auf

Nach dem blutigen Angriff von Unterstützern des AKP-Kandidaten Ibrahim Halil Yildiz in der nordkurdischen Kreisstadt Pirsûs (Suruç), bei dem fünf Personen getötet wurden, ruft die HDP zur Besonnenheit auf.

Der Vorstand der Demokratischen Partei der Völker (HDP) hat sich in einer schriftlichen Erklärung zu dem gestrigen Vorfall in Pirsûs geäußert, bei dem fünf Menschen ums Leben gekommen sind, als eine Gruppe um Ibrahim Halil Yildiz, dem AKP-Kandidaten für die bevorstehenden Parlamentswahlen, in der Einkaufsstraße der Kreisstadt das Feuer auf Geschäftsleute eröffnete.

In der Erklärung wird darauf hingewiesen, dass sich das Klima im Wahlkampf zehn Tage vor der Wahl verschärft habe: „Der Vorfall in Pirsûs, bei dem nach uns vorliegenden Informationen fünf Personen getötet worden sind, darunter drei der Geschäftsleute, und acht weitere Personen verletzt wurden, ist hochgradig erschreckend. Wir sprechen den Angehörigen der Verstorbenen unser Beileid aus und wünschen den Verletzten gute Besserung. Wir rufen die Bevölkerung von Pirsûs, die demokratische Öffentlichkeit und die gesamte Türkei zur Besonnenheit und Mäßigung auf.“

Die Wahlen nicht mit Blut besudeln

Regierung und Medien seien angehalten, eine verantwortliche Sprache zu verwenden, heißt es weiter in der Erklärung: „Die Medien müssen unverzüglich davon Abstand nehmen, die Atmosphäre weiter aufzuheizen, indem sie die Entwicklungen verdrehen und haltlose Behauptungen verbreiten. Wir appellieren an den Ministerpräsidenten, den Innen- und den Justizminister, für die Sicherheit im Wahlkampf zu sorgen. Die Gewährleistung einer sicheren Wahlkampfatmosphäre ist ihre Aufgabe. Die Staatsanwaltschaft rufen wir auf, ihrer Aufgabe nachzukommen und die Beweise am Tatort und im Krankenhaus zu sichern. Alle müssen ihre Besonnenheit wahren und den Wahlkampf in demokratischer Form fortsetzen. Die Wahlen dürfen nicht mit Blut besudelt werden.“