Seit 484 Wochen findet eine Dauermahnwache vor den Gebäuden des Europäischen Komitees zur Verhinderung von Folter (CPT) und dem Europarat in Straßburg statt. Die wöchentlich wechselnden Delegationen von Aktivist:innen aus ganz Europa fordern die europäischen Institutionen auf, sich gegen die Isolation und für die Freiheit des auf der Gefängnisinsel Imrali gefangen gehaltenen kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan einzusetzen. Einmal mit Monat übernimmt die Frauenbewegung den Protest. In diesem Monat handelt es sich dabei um eine Delegation der Schweizer Frauenbewegung, unter anderem bestehend aus Songül Hürgeç, Saadet Kural und Dilan Zaza. Im Namen der Gruppe erklärte Saadet Kural, der Kampf für die Freiheit von Öcalan werden bis zum Erfolg weitergehen. Abdullah Öcalan habe für die Frauenbewegung eine besondere Bedeutung, da er mit seiner Frauenbefreiungsideologie den Grundstein für eine radikale gesellschaftliche Veränderung in Kurdistan legte, die dazu führte, dass Frauen in Gebieten wie Rojava auf allen Ebenen gesellschaftliche und militärische Führungsrollen einnehmen und das Patriarchat immer weiter zurückgedrängt wird. Die Aktivistin betonte: „Ohne Rêber Apo zu befreien, können wir uns auch selbst nicht befreien.“
Kural kritisierte die europäischen Institutionen und das CPT dafür, dass sie sich einerseits als Menschenrechtsverteidiger darstellten, andererseits aber zur Isolationsfolter des kurdischen Repräsentanten schweigen. Europa sei so Komplizin beim türkischen Verbrechen an Abdullah Öcalan und damit am ganzen kurdischen Volk. Die Aktivistin forderte zur breiten Teilnahme an Aktionen und der Mahnwache für die Freiheit von Öcalan auf und unterstrich die Bedeutung des gemeinsamen Kampfes gegen die türkischen Angriffe auf Kurdistan.