Französische Freiwillige, die in Südkurdistan und Rojava gegen den sogenannten Islamischen Staat gekämpft haben, gaben in der Zeitung Le Figaro eine Erklärung ab. „Wir als Freiwillige, die in Syrien und im Irak an der Seite der Kurden gegen den IS gekämpft haben, rufen Frankreich auf, sich gegen diesen Angriff zu stellen, der ebenso für die Kurden wie auch für ganz Europa furchtbare Konsequenzen haben wird“, so die zehn Unterzeichner*innen der Erklärung.

„Wir stehen in der Schuld der Kurden“

Sie bezeichneten Trumps Rückzugsentscheidung als „Verrat an unseren Alliierten“ und erklärten: „Deswegen stehen wir auf. Wir stehen in der Schuld der Kurden.“ Der Sieg über den IS, sei nur durch den von den Kurd*innen angeführten Demokratischen Kräften Syriens (QSD) möglich gewesen, geben sie an. „Wir stehen wegen dieses Kampfes in ihrer Schuld.“

Erdoğan ist der Alliierte unserer Feinde

In dem Appell heißt es, Erdoğan ziele darauf ab, den Demokratischen Konföderalismus zu vernichten: „Die Kurden allein zu lassen, bedeutet nichts anderes, als die von uns gegen die Expansion islamistischer Rückständigkeit verteidigten universellen Werte aufzugeben. Erdoğan ist der Alliierte unserer Feinde. Diejenigen, die er am Boden gegen die QSD ins Feld führt, sind fast alles Dschihadisten, es handelt sich um ehemalige Al-Qaida-Anhänger oder ehemalige IS-Mitglieder.“

Es wird Konsequenzen für Europa haben

Erdoğan wolle ein „osmanisches Kalifat“ errichten, warnen sie: „Diese Tragödie wird Konsequenzen auch für Europa haben.“ Nach den Angriffen konnten Hunderte von IS-Dschihadisten fliehen, die in den von Ankara besetzten Gebieten freigelassen würden. Die neuen Ziele dieser Terroristen würden der Libanon, der Irak und Europa sein. Sowohl in der Region als auch global werde der IS zu neuen tödlichen Angriffen ansetzen, erklären sie.

Frankreich sollte mutiger sein

Am Ende des Appells wurde Frankreich aufgefordert, sich „mutiger“ zu verhalten, sich offen gegen die Invasion zu stellen und all seine Möglichkeiten zu mobilisieren.