Fotoausstellung in Celler Innenstadt zur Lage in Rojava

An einem Informationsstand in der Celler Innenstadt zur aktuellen Lage in Nord- und Ostsyrien klärten Aktivist*innen von #Riseup4Rojava mit einer Fotoausstellung und Diskussionen über den Krieg in den selbsverwalteten Gebieten auf.

Mit einem Informationsstand in der Innenstadt ist am Freitagnachmittag in Celle über den Krieg in Nord- und Ostsyrien aufgeklärt worden. Aktivist*innen der Kampagne #Riseup4Rojava veranschaulichten mit einer Fotoausstellung die Lage vor Ort und führten viele Diskussionen über die aktuelle Situation in Rojava und die Zusammenhänge mit der deutschen Wirtschafts- und Außenpolitik.

Dieser Krieg wurde durch den erneuten Angriff des türkischen Militärs und verbündeter dschihadistischer Gruppen am 9. Oktober begonnen. Entgegen der öffentlichen Meinung, dass es einen Waffenstillstand gäbe, halten die Angriffe in der Region unvermindert an. Dabei kommt es immer wieder zu Kriegsverbrechen durch die türkischen Truppen, indem Menschen hingerichtet und verschleppt werden. Vor wenigen Tagen wurden acht Kinder durch einen Luftschlag getötet.

Das türkische Staat führt damit seine Vernichtungspolitik der letzten Jahre gegen die Kurd*innen weiter. Das selbstbestimmte, demokratische und gesellschaftliche Projekt in Nord- und Ostsyrien, welches trotz eines Klimas aus Krieg und Unterdrückung aufgebaut werden konnte, soll zerschlagen werden. Denn die Ideen von Ökologie, Frauenbefreiung und Basisdemokratie stehen im starken Gegensatz zu den faschistischen Großmachtsbestrebungen von Erdogan und der AKP.

Fotos: Andrea Siems

Diese schrecken auch vor einer offenen Zusammenarbeit mit dem sogenannten Islamischen Staat und ähnlichen Gruppen nicht zurück, um ihre Ziele zu erreichen.

In den Medien in Deutschland hat der Krieg kaum noch Relevanz – und der türkische Staat steht maximal verbal in der Kritik, jedoch gibt es keine Konsequenzen für die Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen. „Wir begrüßen die Resolution gegen den Krieg in Nord- und Ostsyrien, die im Celler Stadtrat verabschiedet wurde. Aber wir hoffen auch, dass einem solchen Beschluss Konsequenzen folgen. Die Region Celle trägt dabei eine große Verantwortung, indem sie die Waffenproduktion von Rheinmetall in Unterlüß untersuchen und gegen Exporte in die Türkei agieren muss. Dabei braucht es Vorstöße in der Politik, die ernst gemeint sind und eine neue Perspektive aufmachen“, äußerte eine Aktivstin von #Riseup4Rojava. Mit der Forderung aus der Celler Resolution, vor Ort tätige Hilfsorganisation zu unterstützen, können alle Celler*innen selbst anfangen und an Heyva Sor a Kurdistanê, dem kurdischen roten Halbmond, spenden.

„Es ist schade, dass alle Menschen lieber dem Weihnachtstrubel folgen, anstatt sich für die Probleme von Krieg, Naturzerstörung und Ausgrenzung in der Welt zu engagieren. Es braucht eine politisch aktive und solidarische Gesellschaft, um endlich ein friedliches Miteinander für alle Menschen zu erkämpfen“, stellte eine andere Teilnehmerin des Infostandes fest.

In Celle wird es auch weiterhin Proteste des Zusammenschlusses „Riseup4Rojava“ geben.