Am gestrigen Dienstag haben erneut einige Menschen in der Celler Innenstadt ein Zeichen gegen den Krieg in Nord- und Ostsyrien gesetzt. Mit einem Infostand und einer Kundgebung informierte das Bündnis Riseup4Rojava – Celle gemeinsam mit den Frauen von Hevi e.V. über die Situation der Bevölkerung in Rojava.
Die neue Phase des Krieges begann mit den völkerrechtswidrigen Angriffen des türkischen Militärs und verbündeter dschihadistischer Gruppen am 9. Oktober. Dauerhaft werden Menschenrechte durch den türkischen Staat verletzt, ohne das Konsequenzen folgen.
Das Ausmaß der Verbrechen in Nord- und Ostsyrien ist hier in der Öffentlichkeit kaum präsent. Der vermeintliche Waffenstillstand und die „Einigungen“ zwischen den Großmächten haben den Ausdruck einer kolonialistischen Politik, die die Menschen vor Ort in keinster Weise miteinbeziehen. Die Bevölkerung dort erschafft seit 2012 ein neues Gesellschaftsmodell, dass auf den Werten Basisdemokratie, Ökologie und Frauenbefreiung basiert. Durch die internationale Staatengemeinschaft werden diese Werte nicht gewürdigt, sondern verschwiegen und bekämpft.
Um dieses Schweigen zu brechen, haben sich auch heute wieder einige Menschen in Celle versammelt, um den Widerständigen in Nord- und Ostsyrien mitzuteilen, dass sie nicht allein sind. Denn diese kämpfen seit Wochen gegen ein hochgerüstetes Militär und dschihadistische Gruppen, wie dem sogenannten „Islamischen Staat” (IS) und al-Nusra. Wie aktuelle Bilder belegen, kämpfen diese Gruppen mit deutschen Waffen wie zum Beispiel dem Leopard-2-Panzer vom Rüstungskonzern Rheinmetall. Daher gibt es weiterhin klare Forderungen an die Bundesregierung und die internationale Staatengemeinschaft. Dazu gehören ein sofortiger Abbruch aller wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zum türkischen Staat, besonders ein Waffenlieferungsstopp. Ebenso wird eine Flugverbotszone über Nord- und Ostsyrien gefordert.
In Gesprächen mit den Cellerinnen und Cellern wurde die Untätigkeit der Bundesregierung, sowie deutsche Waffenexporte scharf verurteilt.
Es werden weiterhin Proteste gegen den Krieg stattfinden.
Am Mittwoch, den 13. November, lädt das Bündnis „Riseup4Rojava“ in der Caroline-Mathilde-Str. 21 zu einem Planungstreffen ein.