Finnland verweigert Rückkehr von IS-Frauen

Es werde keine Unterstützung für die Rückholung von Frauen und Kindern von IS-Mitgliedern mit finnischer Staatsbürgerschaft aus Nordsyrien geben, erklärt der Ministerpräsident von Finnland, Antti Rinne.

Die finnische Regierung hatte im März bereits deutlich gemacht, dass sie gefangene IS-Mitglieder mit finnischer Staatsbürgerschaft nicht in ihr Land zurückholen will. Nun weitet die von den Sozialdemokraten geführte Regierung unter Antti Rinne ihre Verweigerungshaltung auch auf die Frauen und Kinder von finnischen Mitgliedern des IS aus. Von der Regierung werde es keine Unterstützung für die Rückkehr der IS-Angehörigen geben, die sich derzeit im nordsyrischen Geflüchtetencamp Hol befinden, erklärten sowohl Rinne als auch die Justizministerin Anna-Maja Henriksson. Die Ministerin fügte ergänzend hinzu, dass im Falle einer eigenständig organisierten Rückkehr die Justiz gegen die IS-Frauen Ermittlungen aufnehmen und die Kinder in die Obhut von Erziehungsheime geben würde.

Insgesamt befinden sich derzeit im Camp Hol elf Frauen und 33 Kinder mit finnischer Staatsangehörigkeit. Die Frage, wie mit diesen umzugehen ist, beschäftigt seit geraumer Zeit die finnische Öffentlichkeit. Der Inlandsgeheimdienst Supo betrachtet insbesondere die Frauen als potentielles Sicherheitsrisiko. Laut Umfragen in Finnland befürworten nur 23 Prozent der Bevölkerung die Forderung nach einer Rückholung der Frauen und Kindern aus Nordsyrien. Jeder vierte Finne fordert, dass nur die Kinder durch die Regierung nach Finnland geholt werden.