Festnahmeoperation in mehreren Provinzen

In der Türkei wird weiter an der Repressionsschraube gegen Kurdinnen und Kurden gedreht. In Izmir, Êlih und Şirnex wurden Dutzende Personen festgenommen. In vielen Fällen steht das Vorgehen im Zusammenhang mit den Newroz-Feierlichkeiten.

Politischer Vernichtungsfeldzug

Die Türkei dreht weiter an der Repressionsschraube gegen die kurdische Bevölkerung. In Şirnex (tr. Şırnak) und Êlih (Batman) sowie in Izmir stürmten Einheiten von Polizei und Gendarmerie am Montag zahlreiche Wohnungen und nahmen Dutzende Personen fest. Wie es in Anwaltskreisen heißt, werden die Festnahmeoperationen unter dem Label „Terrorismusbekämpfung“ geführt. Worum es dabei konkret geht, ist unklar. Die Behörden verweigern bislang jegliche Auskunft.

In Şirnex befinden sich nach bisherigem Stand sieben Menschen in Gewahrsam, darunter zwei Frauen. Sie wurden bei zeitgleich in fünf Landkreisen und Bezirken durchgeführten Razzien festgenommen. Es wird vermutet, dass das Vorgehen im Zusammenhang mit den Newroz-Feierlichkeiten am gestrigen Sonntag steht und die Zahl der Festnahmen weiter ansteigt.

In Êlih wurden bislang fünf Festnahmen bestätigt. Den Betroffenen, unter ihnen zwei Frauen, werde vorgeworfen, „Propaganda für eine Terrororganisation“ betrieben zu haben. In Izmir an der Ägäisküste im Westen des Landes zählte der Ortsverband der Juristenvereinigung ÖHD mindestens 32 Festnahmen, die sowohl gestern am Rande der Newroz-Feier als auch heute stattgefunden haben.

In Gewahrsam befinden sich den Angaben zufolge auch die Ko-Vorsitzende des Kreisverbands der DEM-Partei in Çiğli, Leyla Tufan, und zwei Minderjährige. Letztere werden in der Kinderabteilung der Sicherheitsdirektion Izmir festgehalten. Der ÖHD teilte mit, dass auch in Izmir mit einem Anstieg der Festnahmen gerechnet werde.