Ezidische Frauenbewegung übernimmt Freiheitswache für Öcalan

In dieser Woche übernimmt der Dachverband der Ezidischen Frauenräte (SMJÊ) die Mahnwache für die Freiheit von Abdullah Öcalan vor dem Europarat und dem Europäischen Komitee zur Verhinderung von Folter in Straßburg.

Seit dem 25. Juni 2012 findet eine Dauermahnwache für die Freiheit des auf der Gefängnisinsel Imrali isolierten kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan vor dem Gebäude des Europäischen Komitees zur Verhinderung von Folter und des Europarats in Straßburg statt. Jede Woche wird die Mahnwache von einer anderen Gruppe von Aktivist:innen aus ganz Europa betreut. Einmal im Monat übernimmt die Frauenbewegung den Protest. Diese Woche hält eine Delegation des Dachverbands der Ezidischen Frauenräte (Sîwana Meclîsên Jinên Êzîdî, SMJÊ) Freiheitswache in Straßburg. Die Aktivistinnen Bedia Emin, Zübeyde Xebat, Binevş Şengal und Xezne Xalit werden in dieser Woche Flugblätter und Informationsmaterial verteilen und Abgeordnete wie auch Passant:innen über die Situation und Bedeutung von Abdullah Öcalan informieren.

Şengal wird demokratisch-konföderalen Status erreichen“

Im Namen der Gruppe äußerte sich Bedia Emin gegenüber ANF. Sie verurteilte die türkischen Angriffe am 16. und 17. August auf die ezidische Şengal-Region in Südkurdistan und erklärte, dass der Kampf für einen demokratisch-konföderalen Status weitergeht.

Der Weg zu einer friedlichen Lösung ist Öcalan“

Bedia Emin warnte, der türkische Staat wolle mithilfe der kollaborierenden PDK die Şengal-Region besetzen. Die kurdische Frage könne nur friedlich gelöst werden. Der Weg dorthin sei vom kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan aufgezeigt worden, daher komme der Freiheit Öcalans eine besondere Bedeutung im Hinblick auf eine friedliche Lösung zu.

Europa ordnet Menschenrechte wirtschaftlichen Interessen unter“

Emin kritisierte die EU-Staaten für ihr Schweigen zur Totalisolation Öcalans und anderen Verbrechen des türkischen Staates und schloss mit den Worten: „Wir protestieren gegen die europäischen Staaten, die das kurdisches Volk, Demokratie und Menschenrechte hinter ihre wirtschaftlichen Interessen stellen. Unser Kampf wird nicht aufhören, bis Rêber Apo und unser Volk befreit sind.“

Korrektur: Wir hatten zuerst berichtet, dass eine Delegation der Freien Ezidischen Frauenbewegung in Europa (Tevgera Azadiya Jinên Êzidî, TAJÊ) die Freiheitswache übernommen hat. Richtig ist, dass eine Delegation des Dachverbands der Ezidischen Frauenräte (Sîwana Meclîsên Jinên Êzîdî, SMJÊ) in Straßburg die Mahnwache übernommen hat.