Ezidische Frauen übernehmen Mahnwache für Öcalan

Die ezidische Frauenbewegung hat die 370. Woche der Dauermahnwache für die Freiheit von Abdullah Öcalan in Straßburg übernommen.

Seit dem 25. Juni 2012 findet vor dem Europarat in Straßburg eine Dauermahnwache für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan statt. Am Sonntag hat die ezidische Frauenbewegung die Mahnwache übernommen und das Komitee für die Gefallenen abgelöst. Als Vertreterinnen der Frauenbewegung werden Zerê Daval, Sosin Kartal und Zero Al für eine Woche die Mahnwache durchführen. Zerê Daval erklärte, dass die neuerliche Verhinderung von Besuchen bei Öcalan sehr besorgniserregend sei. Sie rief die Staaten auf, endlich von ihrer Unterstützung für den türkischen Staat abzulassen und erklärte: „Die Kurdinnen und Kurden haben große Sorgen – nehmen Sie diese ernst!“ Sie erinnerte den Europarat und das Antifolterkomitee an ihre Verantwortung.

Seit Mitte Juni finden keine Besuche mehr auf Imralı statt. Die Anwält*innen Abdullah Öcalans haben ihren Mandanten zuletzt am 18. Juni besuchen können. Der PKK-Gründer Abdullah Öcalan befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 in Nairobi/Kenia im Hochsicherheitsgefängnis auf Imrali. Elf Jahre war der heute 70-Jährige der einzige Häftling – bewacht von mehr als tausend Soldaten. Acht Jahre durfte er seinen Rechtsbeistand nicht sehen. Der Vordenker der kurdischen Befreiungsbewegung hält so den „Europa-Rekord“ für Haft ohne Zugang zu Anwälten.