Evangelische Hochschule Dresden: Solidarität mit Rojava

Überall auf der Welt solidarisieren sich Menschen mit Rojava. Auch der AStA der Evangelischen Hochschule Dresden verurteilt den türkischen Angriffskrieg in Nordsyrien.

Überall auf der Welt solidarisieren sich Menschen mit Kampf der Kurden und Kurdinnen in Norden Syriens. Auch der Allgemeine Studierenden-Ausschuss (AStA) der Evangelischen Hochschule Dresden sendet eine Solidaritätsnote an die Menschen in Rojava. Unlängst fand eine vom AStA in Kooperation mit dem Internationalistischen Zentrum Dresden und dem kurdischen Frauenrat Dresden organisierte Veranstaltungsreihe zum Thema Kurdistan statt. In unterschiedlichen Vorträgen und Workshops wurde sich mit der Situation in den kurdischen Gebieten auseinandergesetzt und ein Überblick über die Befreiungsbewegung gegeben.

In der Erklärung des AStA heißt es:

Seit dem 9.Oktober führt Erdogan einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen das selbstverwaltete kurdische Gebiet Rojava im Nord-Osten Syriens. Tausende Kurd*innen sind seit dem Angriff auf der Flucht. Bereits hunderte Zivilisten verloren während der Militäroffensive der Türkei durch gezielte Luftangriffe ihr Leben. Die Menschen in Rojava verlieren wieder einmal ihre Lebensgrundlage und einen Raum für den Prozess der Selbstorganisation und Selbstverwaltung.

In Rahmen unseres Studiums an der Evangelischen Hochschule Dresden setzen wir uns mit verschiedenen Formen des demokratischen Zusammenlebens auseinander. Was in den autonom verwalteten Gebieten Nordsyriens in den letzten drei Jahren aufgebaut wurde, ist ein demokratisches Projekt, wie es nur in wenigen Teilen der Welt konkret wurde. In einer Region, in der seit acht Jahren Bürgerkrieg herrscht, wurde in Rojava eine Utopie real, in der verschiedenste Ethnien und Religionen kooperativ zusammenleben. Auch jahrhundertelange patriarchalische Verhältnisse werden versucht aufzubrechen. Frauenrechte sind nicht nur eine hohle Phrase, sondern sollen wesentlichen Bestandteil demokratischer Entscheidungsprozesse darstellen.

Natürlich sind wir uns bewusst, dass hier nur über Prozesse gesprochen werden kann, welche gerade noch am Anfang stehen und gerade deshalb eine breite Solidarität erfahren sollten.

Erdogans Angriff stellt eine erhebliche Gefahr für das emanzipatorische Projekt Rojava dar. Wir als AStA der Evangelischen Hochschule Dresden können und wollen nicht weiterzusehen. Wir wollen uns ausdrücklich mit den Menschen in Nordsyrien solidarisieren. Gleichzeitig wissen wir, dass Solidarität nicht nur etwas Abstraktes bleiben darf. Das muss es auch nicht! Der Krieg in Nordsyrien, ist auch ein Krieg, der in Deutschland beginnt. So ist Deutschland einer der Hauptwaffenexporteure der Türkei. Wir fordern deshalb den sofortigen Lieferstopp von Rüstungsgütern an die Türkei. Weiterhin fordern wir die Bundesregierung auf, gegen den völkerrechtswidrigen Angriff Erdogans vorzugehen und den emanzipatorischen Kräften der Region auch über den krieg hinausgehende Unterstützung zuzusichern. Auf lokaler Ebene fordern wir unsere Hochschulleitung dazu auf, sich mit den Hochschulen in Rojava zu solidarisieren.

In Anbetracht der noch ungeklärten Ausgangslage und der drohenden Gefahr weiterer militärischer Auseinandersetzungen auf Kosten der Zivilbevölkerung Nordostsyriens wollen wir am Samstag auf die Straße gehen. Ab 12 Uhr rufen unterschiedlichste Gruppen zu einer gemeinsamen Demonstration durch die Innenstadt Dresdens auf. Startpunkt ist der Hauptbahnhof. Wir hoffen euch dort zahlreich dort zu sehen.

Neben solidarischen Demonstrationen benötigen die Menschen vor Ort finanzielle Unterstützung. Der kurdische rote Halbmond e.V. nimmt Spenden entgegen.

Kreissparkasse Köln, IBAN: DE49 3705 0299 0004 0104 81, BIC: COKSDE33XXX