Erneut Schutzsuchende vor libyscher Küste ertrunken

Die UN befürchten, dass erneut mehr als 24 Schutzsuchende vor der libyschen Küste ertrunken sind. Zwei Leichen seien mittlerweile aus dem Mittelmeer geborgen worden.

Täglich erreichen uns neue Todesmeldungen aus dem Mittelmeer. Vor der Küste Libyens kenterte am Dienstag ein mit Schutzsuchenden besetztes Boot, dabei kamen nach UN-Angaben mehr als 24 Menschen ums Leben. Zwei Leichen sollen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) geborgen worden sein, 22 weitere werden vermisst.

Das Schlauchboot war mit zwei anderen in Zawiya abgelegt. Menschen von zwei der Boote alarmierten die NGO-Alarmphone. Diese wiederum kontaktierte die EU-Behörden und forderte sie zur Rettung auf. Aber nicht EU-Schiffe kamen um zu helfen, sondern die berüchtigte sogenannte libysche Küstenwache. Die zwei Boote wurden von der libyschen Küstenwache gestoppt und 45 Menschen zurückgeschleppt. Ihr Schicksal ist unbekannt.

Immer wieder verschwinden die von der libyschen Küstenwache aufgegriffenen Schutzsuchenden in Privatgefängnissen. In diesen Internierungslagern sind Folter und extralegale Hinrichtungen an der Tagesordnung. Die Betreiber der Privatgefängnisse verkaufen Schutzsuchende als Sklaven oder Zwangsrekruten.

Bisher sind in diesem Jahr nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration mehr als 400 Schutzsuchende auf der zentrale Mittelmeerroute ertrunken.