Schutzsuchende vor libyscher Küste ertrunken

Dutzende Menschen sind bei ihrer Flucht nach Europa vor der libyschen Küste ertrunken. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration wurden 22 Leichen vor der Küste von Zuara geborgen.

Das Sterben im Mittelmeer geht weiter. Bei einem Bootsunglück vor der libyschen Küste sind Dutzende Menschen getötet worden. Am Strand von Zuara barg der Rote Halbmond 22 Leichen. Federico Soda, Libyen-Verantwortlicher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), erklärte hierzu auf Twitter: „Diese schmerzlichen Tode sind das Ergebnis der immer härter werdenden Politik gegenüber Menschen, die vor Konflikten und extremer Armut fliehen.“

Aufgrund von Kriegen, Armut und Hunger suchen viele Menschen Schutz in den europäischen Ländern. Europa schottet sich aber immer härter ab und so sind die Menschen gezwungen, auf immer gefährlicheren Wegen zu reisen, um nach Europa zu gelangen und dort unter Umständen ihr Recht auf Asyl in Anspruch zu nehmen. Eine der gefährlichsten Routen ist die zentrale Mittelmeeroute von Libyen nach Malta bzw. Italien. Im Moment kreuzt nur ein Rettungsschiff, die Sea-Watch-4, im Mittelmeer, alle andere zivilen Rettungsschiffe wurden von den EU-Staaten unter den verschiedensten fadenscheinigen Vorwänden festgesetzt. Handelsschiffe mit Schutzsuchenden werden oft wochenlang nicht in Häfen gelassen und so unter Druck gesetzt, ihrer Rettungspflicht nicht nachzukommen.