Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat eine Erklärung zu dem blutigen Selbstmordanschlag in Kerman im Süden Irans abgegeben. Die Ko-Vorsitzenden des KCK-Exekutivrats verurteilen den Anschlag auf Zivilist:innen und sprechen der Bevölkerung und der Regierung im Iran ihr Mitgefühl aus.
Bei zwei aufeinander folgenden Explosionen am 3. Januar während einer Trauerfeier für den vor vier Jahren getöteten iranischen General Ghassem Soleimani in dessen Heimatstadt Kerman sind laut aktuellen Angaben 89 Menschen ums Leben gekommen. Der „Islamische Staat“ (IS) hat sich am Donnerstag zu dem Terroranschlag bekannt.
Die KCK weist darauf hin, dass hinter dem Angriff Kräfte stehen, die ein Interesse an einer Eskalation des Krieges im Nahen Osten haben. In der Erklärung heißt es:
„Am 3. Januar 2024 wurde ein Anschlag auf Menschen verübt, die zum Gedenken an Ghassem Soleimani in Kerman, Iran, auf den Friedhof gingen, und es kam zu einem großen Massaker. Dutzende von Menschen verloren ihr Leben und Hunderte wurden bei diesem Anschlag verletzt. Im Namen unserer Bewegung und unseres Volkes gedenken wir der getöteten Menschen mit Respekt. Wir sprechen dem gesamten iranischen Volk, insbesondere den Familien der Toten, unser Beileid aus und wünschen den Verwundeten baldige Genesung. Es war von Anfang an eindeutig, dass dieses Massaker mit der Mentalität des IS durchgeführt wurde. Inzwischen hat der IS es für sich proklamiert. Wir verurteilen dieses Massaker nachdrücklich.
An einer Eskalation des Krieges im Nahen Osten interessierte Kräfte
Der Anschlag richtete sich nicht nur gegen die Völker des Irans, sondern gegen alle Völker des Nahen Ostens. Er wurde durchgeführt, um den Krieg im Nahen Osten zu vertiefen und auszuweiten. Hinter dem Anschlag stehen also die Kräfte, die eine Vertiefung des Krieges im Nahen Osten wollen. Einige Kräfte, die die Hamas und Israel gegeneinander kämpfen lassen, aber nicht das von ihnen erwartete Ergebnis erzielen konnten, wollen die Konflikte im Nahen Osten verschärfen und den Krieg auf die gesamte Region ausdehnen. Darum bemühen sie sich. Diese Kräfte sind seit langem bestrebt, den iranischen Staat in einen Krieg mit Israel und den USA zu ziehen. Die Tatsache, dass dieser Anschlag im Iran verübt wurde und mit dem Tag des Gedenkens an Ghassem Soleimani und seine Kollegen zusammenfiel, offenbart diese Absicht und diesen Plan. Mit dem Anschlag wurde das wahre Gesicht dieser Kräfte entlarvt, die versuchen, so zu tun, als ob sie gegen den Krieg in Gaza wären.
Die kurdische Freiheitsbewegung hat den IS besiegt
Dass dieses Massaker vom IS verübt wurde, zeigt die Realität und Ziele des IS und der hinter ihm stehenden Kräfte. Diese Mächte haben den IS bereits in der Vergangenheit unterstützt und ihn die Völker angreifen lassen, insbesondere das kurdische Volk, um den Krieg im Nahen Osten zu vertiefen. Jetzt haben dieselben Kräfte den IS für dieselben Zwecke angreifen lassen. Wer auch immer gestern hinter dem IS stand, stehen auch heute hinter ihm. Die kurdische Freiheitsbewegung und das Volk von Kurdistan haben gegen die Brutalität und den Faschismus des IS gekämpft, als er auf die Völker losgelassen wurde, um den Krieg und die Konflikte im Nahen Osten zu verhärten und die Region in ein Blutbad und einen Friedhof zu verwandeln. Die Kurdinnen und Kurden haben den Nahen Osten und die Welt vor einer großen Geißel bewahrt, indem sie IS besiegt haben. Unsere Bewegung und unser Volk werden weiter gegen den IS und die dahinter stehenden Kräfte kämpfen und sich allen islamistischen Angriffe entgegenstellen. Der Anschlag in Kerman ähnelt den Angriffen auf unser Volk und revolutionär-demokratische Gruppen an vielen Orten im Norden und Westen Kurdistans und der Türkei, die zu blutigen Massakern führten. Wie in Kerman wurde die Bevölkerung direkt angegriffen, und Hunderte von Menschen wurden getötet und verletzt.
Die Erdoğan-Regierung unterstützt den IS
Es waren der türkische Staat und die Regierung von Tayyip Erdoğan, die den IS zu den Angriffen auf die Kurdinnen und Kurden und andere Völker im Nahen Osten und insbesondere zu diesen Massakern veranlassten. Auch heute sind es der türkische Staat und die Erdoğan-Regierung, die den IS unterstützen und für ihre eigenen Ziele anleiten. Sie wollen, dass sich der Krieg im Nahen Osten verschärft. Das zeigen die Angriffe auf Kurdinnen und Kurden überall und die Angriffe auf Rojava, die sich gegen die gesamte Infrastruktur richten, sehr deutlich. Diese Tatsache muss von allen begriffen werden. Der Krieg gegen die Kurdinnen und Kurden bedeutet die Vertiefung und Ausbreitung des Krieges im Nahen Osten. Es ist undenkbar, einen Krieg gegen das kurdische Volk zu führen, wenn man Pläne für Frieden und Konfliktfreiheit im Nahen Osten hat.“