In Amed findet heute der dritte Jugendkongress der HDP statt. Aus Istanbul, Ankara, Izmir, Adana, Mersin, Kocaeli und den kurdischen Städten sind Tausende Teilnehmende eingetroffen, vor dem Veranstaltungssaal im Bezirk Kayapinar wurde vor Beginn des Kongresses ausgiebig getanzt. Die Polizei führte Kontrollen durch, auf die mit Parolenrufen reagiert wurde.
An dem Kongress unter dem Motto „Jetzt ist die Zeit der Jugend“ nehmen außer den Mitgliedern des HDP-Jugendrats auch linke Jugendorganisationen und Studierendenverbände aus der Türkei sowie Delegierte der armenischen Jugendföderation und der Kommunistischen Partei Libanon teil.
Der Kongress wurde mit dem Lied Çerxa Şoreşê eingeleitet. Jugendorganisationen aus Şengal, Galizien, Griechenland und Ägypten haben Grußbotschaften geschickt, in denen der HDP-Jugend Solidarität zugesichert und eine erfolgreiche Veranstaltung gewünscht wird.
In seinem Aufruf zum Kongress hatte der HDP-Jugendrat erklärt, dass die in der Türkei stattfindende Krise „mit der Dynamik der Frauen und der Jugend und dem gemeinsamen Kampf der Völker“ überwunden werden kann: „Wir werden mit unserer eigenen Kultur und Sprache leben. Wir werden verstärkt gegen die Isolation der akademischen Welt und die prekäre Lage der Studierenden kämpfen. Wir wehren uns dagegen, dass der Jugend ihre Zukunft genommen wird. Wir fordern nicht nur das Recht auf muttersprachlichen Unterricht und die Autonomie der Universitäten, wir werden für die Umsetzung sorgen. Wir werden es nicht zulassen, dass der Menschheit ihre Wurzeln genommen und die Geschichte und die Natur von den Machthabenden ausgebeutet werden.“
Der Aufruf richte sich an arbeitende und arbeitslose Jugendliche, an Studierende, Wohnungslose und alle jungen Menschen, die etwas verändern wollten: „Wir wollen uns gemeinsam im Jugendrat organisieren und uns gemeinsam befreien. Lasst uns die Entscheidung über unsere Zukunft nicht den Herrschenden überlassen! Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, als freie Jugend ein freies Morgen zu erleben! Der Weg dorthin ist steinig und schwer, aber er ist auch voller Hoffnung auf eine Veränderung. Wir sind dazu entschlossen und laden alle mit dem jetzigen Zustand unzufriedenen jungen Menschen dazu ein, diesen Weg gemeinsam mit uns zu gehen und an unserem Kongress teilzunehmen.“