Dresden: Kundgebung gegen türkische Aggression in Gare

Seit Tagen finden rund um den Globus Proteste gegen die militärische Aggression des Nato-Partners Türkei im südkurdischen Guerillagebiet Gare statt. Auch in Dresden sind Menschen auf die Straße gegangen, um sich gegen die Invasion zu stellen.

Am Dresdner Albertplatz fand am Donnerstagabend eine spontane Versammlung gegen die jüngsten militärischen Schläge der Türkei in Gare in der südkurdischen Autonomieregion statt. Organisiert wurde sie von der Dresdner „Initiative für Frieden in Kurdistan“ (IfK). Die Organisator*innen verwiesen dabei auf diplomatische und militärische Unterstützung der Diktatur Türkei durch Deutschland. Diese würde die Aggressionen gegen Demokratien wie Armenien oder die autonome Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien erst ermöglichen. Auch das Komitee von Women Defend Rojava Dresden hatte zu der Aktion aufgerufen.

 

Um 18 Uhr fanden sich etwa neunzig Menschen ein, um gegen die wiederholte Aggression der türkischen Diktatur zu demonstrieren. Unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung werden dabei Stellungen und Rückzugsgebiete basisdemokratischer Selbstverwaltungsstrukturen im Nordirak angegriffen, eben jene Strukturen, die 2014 die örtlichen Ezid*innen vor dem Genozid durch den sogenannten IS retteten und später den IS entscheidend schlugen, wurde in Redebeiträgen hervorgehoben. „Es ist grausam zu sehen, wie Humanismus und Demokratie in der EU gepriesen werden, um gleichzeitig Diktatoren Waffen zu verkaufen, um damit Frauenbefreiung und Demokratien im Blut zu ertränken“, so Wolf Meyer von der beteiligten Basisgewerkschaft FAU.

Die in der Initiative für Frieden in Kurdistan vertretenen Einzelorganisationen fordern seit längerer Zeit eine Entillegalisierung der kurdischen Arbeiterpartei PKK, den Schutz türkischer Oppositioneller, die Einstellung der polizeilichen und nachrichtendienstlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Türkei, ein Verbot jeglicher Waffenexporte und die Anerkennung der autonomen Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens als legitime Organisationsform der dortigen Bevölkerung durch die Bundesregierung.