Proteste gegen türkischen Angriff auf Gare

In Berlin, Tübingen und München gab es Proteste gegen die Besatzungsversuche der türkischen Armee im Guerillagebiet Gare.

In Deutschland kommt es weiterhin zu Protesten gegen die Besatzungsversuche der türkischen Armee im südkurdischen Guerillagebiet Gare. In Tübingen rief das lokale Komitee von Women Defend Rojava am Donnerstag zu einer Kundgebung auf. Rund vierzig Menschen schlossen sich dem Protest in der baden-württembergischen Universitätsstadt an. Es gab Redebeiträge des Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrums Tübingen/Reutlingen, der Kampagne Riseup4Rojava sowie Women Defend Rojava.

Am Sonntag, dem 14. Februar, wird es die nächste Kundgebung in Tübingen geben. Unter dem Motto „Was macht unsere Liebe stark? Selbstorganisierung statt Valentinstag” nimmt Women Defend Rojava am Aktionstag der „100-Gründe”-Kampagne der kurdischen Frauenbewegung in Europa teil. Treffpunkt ist der Tübinger Holzmarkt, los geht es um 16 Uhr.

Kundgebung in Tübingen

In München organisierte der kurdische Verein zusammen mit der Frauenkommune Sara eine Kundgebung am Stachus. In Ansprachen wurde die versuchte Invasion der Region Gare, die in den von der Guerilla kontrollierten Medya-Verteidigungsgebieten liegt, scharf kritisiert. Zudem wurde hervorgehoben, dass sich die Gewalteskalation des türkischen Staates gegen die Menschen in allen vier Teilen Kurdistans und ihre Errungenschaften richtet.

In Berlin gab es am Abend eine Demonstration. Es beteiligten sich Mitglieder des Rates der freien Menschen aus Kurdistan und von Dest-Dan, Aktivist*innen der kurdischen Jugendorganisationen TCŞ und TEKO-Jin sowie Internationalist*innen.

Immer wieder fielen lautstark Parolen wie „Deutschland finanziert, Türkei bombardiert“, „Es lebe der Widerstand der Guerilla“ und „Hoch die internationale Solidarität“. Auch der frühere Bürgermeister der kurdischen Stadt Agirî (tr. Ağrı), Hüseyin Yılmaz, war anwesend. Der Exilpolitiker verurteilte den Angriff auf Gare und die Zusammenarbeit der südkurdischen Regierungspartei PDK mit dem türkischen Regime.

Weitere Aktionen

In der Nacht zu Mittwoch begann die türkische Gare-Invasion mit einem umfassenden Angriff durch Kampflugzeuge und Hubschrauber. Die Invasion dauert weiterhin an. Am Wochenende finden europaweit Aktionen für die Freiheit von Abdullah Öcalan statt. Aus aktuellem Anlass richten sich die Proteste auch gegen den Angriff auf Gare. Der KCDK-E hat einen Aktionsplan veröffentlicht und ruft zur Teilnahme auf.