Dr. Gülşen: Auflösung von Organgewebe lebensbedrohlich

Dr. Gülşen betreut die 14 Hungerstreikenden in Straßburg medizinisch. Er warnt, die Auflösung des Organgewebes bei sieben der Aktivisten könne schwere Komplikationen hervorrufen und zum Tod führen.

Der Hungerstreik der 14 kurdischen Aktivist*innen in Straßburg für die Aufhebung der Isolation Öcalans dauert nun 130 Tage an. Die Situation für die 14 Hungerstreikenden wird zunehmend gefährlicher.

Weltweit nehmen Tausende am Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten und Friedenspolitikers Abdullah Öcalan teil. Die kurdische Abgeordnete Leyla Güven hatte den Massenhungerstreik am 7. November initiiert. Sie nimmt damit seit 170 Tagen kein Essen zu sich.

Die Zerstörung der Organe kann schwere Schäden und den Tod herbeiführen

Der Arzt Dr. Fahrettin Gülşen hat den Hungerstreik in Straßburg von Anfang an betreut. Er warnt, die Auflösung des Organgewebes bei sieben der Hungerstreikenden könne schwere Komplikationen hervorrufen und zum Tod führen.

Insbesondere die festgestellten systemischen und neurologischen Schäden haben mittlerweile ein lebensbedrohliches Ausmaß erreicht. Dr. Gülşen betont, dass die Probleme am Herzen, den Nieren und der Lunge gefährlich seien. Es könne jederzeit zum Herzinfarkt, Nierenversagen oder zur Lungenentzündung mit Lungenversagen kommen. Es liege eine umfangreiche Auflösung des Organgewebes vor.

Die Aktivist*innen verlieren ihr Augenlicht

Die Zahl der von diesen Problemen betroffenen Aktivist*innen in Straßburg ist gestern von drei auf sieben gestiegen. Am schwersten seien Yüksel Koç, Kerem Solhan und Gülistan Ike betroffen. Die anderen Aktivist*innen leiden unter gravierenden neurologischen Problemen, die sich in extremer Geräusch-, Licht- und Geruchsempfindlichkeit und Muskelschmerzen niederschlagen. Die Betroffenen leiden aufgrund der Schmerzen unter Schlaflosigkeit. Diese Symptome weisen auf lebensbedrohliche Schäden hin.

Die kurdische und europäische Öffentlichkeit muss wachsam sein

Dr.Gülşen warnt vor gefährlichen Konsequenzen und fordert die europäische und kurdische Öffentlichkeit wie auch die europäischen Institutionen zur Wachsamkeit auf. Der wichtigste Faktor für die Hungerstreikenden sei ein moralischer und die Moral der Hungerstreikenden sei hoch, sagt Gülşen. Allerdings sei die Haltung der europäischen Institutionen zu einem Hungerstreik, an dem sich Tausende beteiligen, niederschmetternd. Es sei dringend notwendig, dass die Forderungen der Hungerstreikenden erwidert werden. Dr. Gülşen rief die Gesundheitseinrichtungen in Frankreich und den anderen Ländern auf, den Zustand der Hungerstreikenden zu kontrollieren.