Morgen kann es viel zu spät sein!

In Straßburg befinden sich 14 kurdische Aktivist*innen seit 118 Tagen gegen die Isolation Abdullah Öcalans im Hungerstreik. Die Mütter von Gefallenen besuchten gestern die Aktivist*innen und warnten, dass es bald „viel zu spät“ sein kann.

Trotz der kontinuierlichen Verschlechterung des Gesundheitszustands der Aktivist*innen in Straßburg, setzen die 14 kurdischen Aktivist*innen ihre Hungerstreikaktion gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan seit 118 Tagen fort. Erst gestern waren Yükel Koç und Deniz Sürgüt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Sie verweigerten jedoch jegliche Behandlung und setzten ihre Aktion fort.

Aufruf von Müttern an Volk und Institutionen

Nure Sincar appellierte bei ihrem gestrigen Besuch insbesondere an die in Europa lebenden Kurd*innen, ihre Aktionen auszuweiten. Sie rief dazu auf, sich an den Protesten zu beteiligen und hob hervor: „Es sind eure Kinder, die heute in den Gefängnissen Widerstand leisten.“ Die Bevölkerung müsse sich kollektiv erheben, dann werde der Widerstand Erfolg haben, betonte sie.

Mutter von Gefallenem: Morgen ist es viel zu spät!

Ayten Sünger, Mutter des 2016 im Freiheitskampf gefallenen Adil Sünger (Lecwan Munzur), richtete einen Aufruf an das Antifolterkomitee des Europarats (CPT) und an die EU, Druck auf die Türkei aufzubauen. Die Hungerstreikenden näherten sich mit jedem Tag ihrem Tod. Sie rief weiter zur Teilnahme an den Hungerstreikprotesten auf: „Wenn wir den Kampf heute nicht unterstützen, dann wird es morgen zu spät sein.“

Viel Besuch in Straßburg

Der Hungerstreik in Straßburg wurde auch gestern von vielen Initiativen besucht. Gestern kamen Solidaritätsbesuche aus Köln, Bremen, Metz und St. Gallen, wie auch vielen weiteren Orten.