Die PKK ruft zum totalen Widerstand gegen den AKP/MHP-Faschismus auf

Angesichts der jüngsten Angriffe des AKP/MHP-Regimes ruft das Exekutivkomitee der PKK alle Völker in der Türkei und die demokratische Menschheit zum totalen Widerstand gegen das AKP/MHP-Regime auf.

Die Angriffe des AKP/MHP-Regimes auf die Medya-Verteidigungsgebiete und Rojava, die Festnahmewellen und die Repressalien gegen die Bevölkerung in Nordkurdistan und der Türkei nehmen seit den Wahlen rapide zu. Das Exekutivkomitee der PKK ruft in einer Erklärung zum „totalen Widerstand“ auf und warnt vor Agenten und Kollaborateuren: „Unser ganzes Volk und seine Freund:innen, vor allem die Jugend und die Frauen, sollten sehr aufmerksam sein und Agenten keine Chance geben. Wir wissen, dass der Kampf gegen die mörderischen Angriffe des Faschismus untrennbar mit dem Kampf gegen den Verrat durch Agenten und Kollaborateure verbunden ist. Daher ist es für alle Patriot:innen und Demokrat:innen wichtig und notwendig, diesen Kampf überall und an jedem Ort effektiv weiterzuführen.“

Das Ziel des Staates ist die Vernichtung

Die Erklärung des Exekutivkomitees der PKK lautet: „Nach den illegitimen Wahlen hat sich die faschistische Diktatur von Tayyip Erdogan und seiner Volksallianz neu strukturiert. Wie erwartet haben die von der NATO und der PDK unterstützten Angriffe, die Repression und der Terror gegen Nord- und Südkurdistan, Rojava und Şengal, aber auch auf die gesamte Gesellschaft in der Türkei und unser Volk im In- und Ausland zugenommen. Dieser Anstieg betrifft insbesondere die Situation auf Imrali und die Medya-Verteidigungsgebiete. Das Ziel, das mit diesen Angriffen erreicht werden soll, ist klar: Rêber Apo [Abdullah Öcalan] soll in der Isolation von Imrali erstickt, die Freiheitsguerilla Kurdistans zerschlagen, die PKK liquidiert und der kulturelle Genozid in Nordkurdistan vollendet werden. Gleichzeitig sollen unser patriotisches Volk und seine demokratischen Freund:innen eingeschüchtert und Südkurdistan und Rojava besetzt werden.

Es geht um Rêber Apo

Zweifellos zielen diese Angriffe in erster Linie auf Rêber Apo ab. Abdullah Öcalan wird seit 25 Jahren auf Imrali als Geisel gehalten. Seit 29 Monaten war nichts mehr von ihm zu hören. Besuchsanträge von Familienangehörigen und Anwält:innen werden immer abgelehnt. Während diese Besuche einerseits unter dem Vorwand von konstruierten Disziplinarstrafen verhindert werden, soll andererseits verunmöglicht werden, dass Rêber Apo auf der Grundlage europäischen Rechts seine physische Freiheit wiedererlangt. Die beispiellose physische und psychische Repression und Folter auf Imrali haben einen neuen Höhepunkt erreicht. Daher müssen alle, die sich als Patriot:innen und Demokrat:innen bezeichnen, aufmerksam sein und gegen dieses Vernichtungssystem kämpfen. Dies ist die grundlegendste Maßnahme für nachhaltige Demokratie und Patriotismus.

Historische Bedeutung des Guerillawiderstands muss verstanden werden

Die Angriffe stützen sich auf die NATO, Astana und die PDK. Es ist offensichtlich, dass die Angriffe gegen die Freiheitsguerilla und Rêber Apo intensiviert wurden. Am 19. Juli wurden neue Invasionsangriffe gegen Zap, Avaşîn und Metîna gestartet und alle Arten von verbotenen Waffen, einschließlich taktischer Nuklearwaffen, eingesetzt. Der AKP/MHP-Faschismus mobilisiert alle Kräfte und Mittel der Türkei, um die Medya-Verteidigungsgebiete, die er trotz seiner Angriffe seit August 2016 nicht besetzen konnte, zu okkupieren. Es ist ganz klar, dass er sich bei der Entwicklung dieser mörderischen Besatzungsangriffe auf die Unterstützung der NATO, der Astana-Staaten und der PDK verlassen kann.

Zweifelsohne leistet die Freiheitsguerilla Kurdistans wie in den vergangenen sieben Jahren weiterhin heldenhaften Widerstand und lässt die Invasoren nicht durch. Wie täglich in den Medien berichtet wird, versetzt unsere Guerilla den Besatzern mit ihren Aktionen täglich schwere Schläge. Wie beim Imrali-Widerstand ist es ebenfalls notwendig, die historische Bedeutung des gegenwärtigen Guerillawiderstands für die kurdische Freiheit und die demokratische Menschheit zu erkennen. In diesem Zusammenhang grüßen wir die Guerilla, die Kommandant:innen und Kämpfer:innen der HPG und YJA-Star, die in den Medya-Verteidigungsgebieten, insbesondere in Zap, Avaşîn und Metîna, sowie in ganz Kurdistan gegen den faschistischen Feind kämpfen, und beglückwünschen sie zu ihrem Erfolg. Wir glauben, dass sich die Guerillaaktionen weiter ausbreiten und dem Feind weiterhin schwere Schläge versetzen werden.

Den totalen Widerstand entwickeln

Die faschistischen Angriffe, die Tayyip Erdoğan und die faschistische Diktatur seiner Volksallianz in der neuen Legislaturperiode zu entwickeln versuchen, müssen als Ganzes betrachtet werden. Diese Angriffe haben ideologische, politische und militärische Dimensionen und richten sich gegen alle Teile der Gesellschaft, insbesondere gegen Jugendliche und Frauen. Sie richten sich nicht nur gegen die Kurd:innen, sondern auch gegen die Völker der Türkei und die gesamte Menschheit. Mit grenzenloser Ausbeutung werden Natur und menschliche Werte zerstört. In diesem Zusammenhang begrüßen wir die Kämpfe gegen die Zerstörung der Natur, wie in Akbelen, und den Widerstand der Journalist:innen, die dennoch die Wahrheit herausschreien. Wir rufen unser ganzes Volk, die Völker der Türkei und die demokratische Menschheit auf, den Widerstand gegen die faschistische Aggression des AKP/MHP-Regimes und für Freiheit und Demokratie in allen Bereichen zu verstärken.

Dem Agententum keine Chance

Es ist offensichtlich, dass sich der AKP/MHP-Faschismus bei diesen Angriffen nicht nur auf technische Mittel stützt, sondern verstärkt auch auf Agenten, Kollaborateure, und Verräter. Er versucht bei der Anwerbung von Agenten alle Mittel und Methoden, die ihm zur Verfügung stehen, einzusetzen. Das reicht von Einschüchterung bis hin zur Bestechung. Der Faschismus versucht, insbesondere patriotische und demokratische Gruppen zu infiltrieren, um sozusagen die Festung von innen heraus anzugreifen. In diesem Zusammenhang sollten unser ganzes Volk und seine Freund:innen, insbesondere die Jugend und die Frauen, sehr aufmerksam sein und dem Agententum keine Chance lassen. Wir wissen, dass der Kampf gegen die mörderischen Angriffe des Faschismus untrennbar mit dem Kampf gegen den Verrat durch Agenten und Kollaborateure verbunden ist. Daher ist es für alle Patriot:innen und Demokrat:innen wichtig und notwendig, diesen Kampf überall und an jedem Ort effektiv weiterzuführen.

August – Monat des Aufbruchs und des Genozids

Nun beginnt für uns als Bewegung und als Volk ein neuer August. Der August ist nicht nur ein Monat des revolutionären Aufbruchs, sondern auch ein Monat des Genozids und des Widerstands gegen diesen. Tatsächlich vollenden wir das neunte Jahr nach dem vom IS am 3. August 2014 begonnenen Şengal-Genozid und dem großen Widerstand dagegen. Das zehnte Jahr beginnt. Wir verurteilen diese völkermörderischen Angriffe und begrüßen und feiern erneut den großen Widerstand unseres kurdischen ezidischen Volkes. Wir gedenken in Person von Mam Zekî Şengalî voller Respekt und Dankbarkeit all der heldenhaften Gefallenen dieses großen Widerstandes. Wir sind davon überzeugt, dass dieser Widerstand im zehnten Jahr stärker werden und sich das demokratische, autonome Leben weiterentwickeln wird.

Wir verfolgen die Situation in Şengal genau

Wir, als PKK, haben vom ersten Moment an der Seite des ezidisch-kurdischen Volkes gegen die völkermörderischen Angriffe des IS gestanden und mit Dutzenden Gefallenen zum Kampf um die Freiheit von Şengal beigetragen. Später, als es hieß, die PKK sei ein Hindernis für das zivile politische Leben, haben wir unsere Guerillakräfte aus dem Gebiet abgezogen. Doch obwohl seitdem fünf Jahre vergangen sind, haben die Mächte, die dies gesagt haben und sich mit der Region befassen, keine ernsthafte demokratische Lösung entwickelt. Wie aus dem Abkommen vom 9. Oktober 2020 hervorgeht, haben sie sich vielmehr dazu entschlossen, ein neues System der Unterdrückung und Herrschaft über unser kurdisches Volk der Ezid:innen zu errichten. Aus diesem Anlass warnen wir diese Mächte und fordern sie auf, ihre finsteren Bestrebungen aufzugeben, ihre Versprechen zu erfüllen und die freie Entwicklung des demokratischen, autonomen Lebens unseres ezidisch-kurdischen Volkes zu unterstützen. Wir erklären auch, dass wir diese Situation genau verfolgen, um zu verhindern, dass unser ezidisch-kurdisches Volk einem neuen Genozid ausgesetzt wird.

Wir gedenken all unserer August-Gefallenen in Gestalt der Genossen Hüseyin Mahir, Sarı Ibrahim, Agit Garzan und Atakan Mahir voller Respekt, Liebe und Dankbarkeit, und wir bekräftigen unser Versprechen, ihre Ziele zu erreichen und ihr Andenken lebendig zu halten.“