Die Isolation durchbrechen!
15 Kurdinnen und Kurden sind am 17. Dezember in Straßburg in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Es ist nicht die erste Aktion dieser Art in Straßburg.
15 Kurdinnen und Kurden sind am 17. Dezember in Straßburg in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Es ist nicht die erste Aktion dieser Art in Straßburg.
Vor drei Tagen hat in Straßburg ein unbefristeter Hungerstreik begonnen. Die 15 Hungerstreikenden haben nur eine einzige Forderung: Die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan muss beendet werden.
Eine der Aktivistinnen in Straßburg ist Gülistan Çiya Ike. Seit 2011 arbeitet sie in kurdischen Medieneinrichtungen in Europa. „Mit unserem Hungerstreik wollen wir erreichen, dass die Totalisolation Abdullah Öcalans durchbrochen wird“, sagte sie zum Auftakt in Straßburg. Gegenüber der Tageszeitung Yeni Özgür Politika äußerte sie sich dazu, wie wichtig die öffentliche Solidarität für ihr Vorhaben ist: „Wir sind entschlossen, unsere Aktion fortzusetzen, bis die Isolation aufgehoben wird. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir öffentliche Unterstützung. Parallel zu unserem Hungerstreik müssen überall Aktionen stattfinden, mit denen unsere Forderung unterstützt und eine Öffentlichkeit hergestellt wird. Daher rufen wir unser Volk und alle solidarischen Menschen dazu auf, sich an diesen Aktionen zu beteiligen.“
Entschlossen und hoch motiviert
Deniz Sürgüt ist in der kurdischen Jugendbewegung und ebenfalls am Montag in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. „Wir möchten mit unserer Aktion deutlich machen, dass wir voll und ganz hinter Abdullah Öcalan stehen. Wir setzen uns für die Umsetzung seiner Ideen ein und wollen der Menschheit davon erzählen. Öcalans Gedanken müssen noch viel mehr verbreitet werden. Wir sind sehr entschlossen und hoch motiviert. Unser Kampf geht weiter, bis die Isolation durchbrochen und der Faschismus besiegt ist.“
CPT muss nach Imrali
Kardo Bakani stammt aus Rojhilat, dem Osten Kurdistans im Iran. Auch er nimmt am Hungerstreik teil: „Es finden sehr heftige Angriffe des türkischen Staates auf das kurdische Volk statt. Abdullah Öcalan hat eine besondere Position. Seit über zwei Jahren gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm. Wir wissen nicht, wie es ihm gesundheitlich geht und ob er überhaupt noch lebt. Deshalb fordern wir vom Antifolterkomitee des Europarats, die Gefängnisinsel Imrali zu besuchen und die Situation der dortigen Gefangenen zu inspizieren. Wir wollen eine glaubhafte Erklärung über die Gesundheit und die Sicherheit Abdullah Öcalans erhalten.“
Der dritte Hungerstreik in Straßburg
Seit der Verschleppung Abdullah Öcalans in die Türkei vor zwanzig Jahren haben in Straßburg unzählige Demonstrationen stattgefunden. Der am Montag von 15 kurdischen Aktivistinnen und Aktivisten begonnene unbefristete Hungerstreik ist bereits der dritte dieser Art.
2007 fand ein Hungerstreik statt, an dem 18 Menschen teilnahmen und der 39 Tage andauerte. Anlass war eine Laboruntersuchung einer Haarprobe Öcalans, bei der Gift festgestellt wurde. Der Hungerstreik wurde beendet, nachdem das Antifolterkomitee (CPT) einen Besuch auf Imrali zusagte.
Im Jahr 2012 traten 15 Kurdinnen und Kurden in einen Hungerstreik, der mit der Erfüllung derselben Forderung nach 52 Tagen beendet wurde.