Der Jugendrat der DEM-Partei berät heute auf einer Sitzung in Ankara über die politischen Entwicklungen nach der Kommunalwahl vor einer Woche. Die Sprecherin des Jugendrats, Edanur İbrahimoğlu, sagte vorab auf einer Pressekonferenz in der Parteizentrale, dass junge Menschen die größte Gefahr für den in der Türkei herrschenden Faschismus darstellen. Das habe sich in den vergangenen Tagen erneut gezeigt, betonte die Politikerin.
Im Februar sei bei Aktivitäten anlässlich des 25. Jahrestags der Verschleppung von Abdullah Öcalan in die Türkei dessen Rolle bei einer politischen Lösung der kurdischen Frage deutlich gemacht worden. Diese Dynamik habe sich am internationalen Frauentag 8. März und zu Newroz fortgesetzt: „Wir haben mit Millionen Menschen begeistert Newroz gefeiert. Die Feiern wurden von der Jugend angeführt. Vermutlich waren bis zu neunzig Prozent der Teilnehmenden junge Frauen und Männer.“
Mit demselben Enthusiasmus seien die Kommunalwahlen abgelaufen, so Edanur İbrahimoğlu weiter: „Die AKP/MHP-Regierung hat sowohl in Kurdistan als auch in der Türkei eine große Niederlage erlitten.“ Angesichts ihrer Verluste habe die Regierung rechtswidrige Methoden angewandt, die insbesondere in Wan (tr. Van) gescheitert seien: „Die Bevölkerung von Wan hat gegen diese Rechtlosigkeit rebelliert und ist auf die Straßen gegangen. Der Widerstand war erfolgreich und hat bewiesen, dass die Jugend aufrecht bleibt und sich durch die Spezialkriegspolitik nicht einschüchtern lässt. Der Kampf um Demokratie hat von Wan aus auf die Metropolen in der Türkei übergegriffen und die Verbindung zwischen den Völkern gestärkt. Die Regierung will mit ihrer Kriegspolitik der letzten acht Jahre Mauern zwischen den Bevölkerungsgruppen errichten. Durch den Widerstand von Wan hat diese Mauer Risse bekommen. Als Jugend werden wir dazu beitragen, diese gemeinsame Kampfgrundlage zu verstärken. Wir werden dem Faschismus Probleme bereiten und ihn zurückschlagen.“