Delegation aus Nord- und Ostsyrien zu Gesprächen im französischen Senat

Eine Delegation der Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens hat sich mit Mitgliedern des französischen Senats über die Herausforderungen bei der Lösung der Syrien-Krise beraten.

Eine Delegation der Autonomen Administration Nord- und Ostsyriens (AANES) ist in Paris mit Mitgliedern des französischen Senats zusammengetroffen, um über Herausforderungen bei der Lösung der Syrien-Krise zu beraten. Der Abordnung gehörten neben Bedran Çiya Kurd, Ko-Vorsitzender des Außenressorts der AANES, sowie Abdulkarim Omar, Vertreter der Selbstverwaltung in Europa, auch die YPJ-Sprecherin Rûksan Mihemed, der YPG-Sprecher Nûrî Mehmûd und der AANES-Vertreter in Frankreich, Xalid Isa an.

Die Delegation wurde von dem kommunistischen Senator Pierre Laurent empfangen, der zugleich Vizepräsident des französischen Senats ist. Beide Seiten erörterten zunächst die allgemeine Lage in Syrien und tauschten Ansichten über die politischen, wirtschaftlichen, humanitären und sicherheitspolitischen Herausforderungen aus, mit denen die Autonomieverwaltung konfrontiert ist. Ein besonderes Augenmerk wurde hierbei auf die andauernden Aggressionen der Türkei und fortgesetzte Kriegsdrohungen gegen die AANES gelegt. Bedran Çiya Kurd betonte, dass der türkische Eskalationskurs die Region destabilisiere und dem Terrorismus diene.

Auch die zahlreichen Völkerrechts- und Menschenrechtsverletzungen in der Besatzungszone Syriens durch türkische Truppen und dschihadistische Verbündete wurden bei dem Gespräch erläutert, etwa Verschleppungen, Enteignungen, demografische Veränderungen und willkürliche Hinrichtungen. Ein aktueller Fall ist die Ermordung von vier Mitgliedern einer kurdischen Familie durch die türkeitreue Miliz „Ahrar al-Sharqiya“ am Neujahrsfest Newroz in Cindirês bei Efrîn.

Von links nach rechts: Nûrî Mehmûd, Xalid Îsa, Rûksan Mihemed, Pierre Laurent, Bedran Çiya Kurd, Abdulkarim Omar


Die Delegation betonte die Notwendigkeit, dass Frankreich wie auch der Rest der internationalen Gemeinschaft ihrer Verantwortung in dieser Frage gerecht werden müssten. Seit fünf Jahren stehe die Staatengemeinschaft daneben, wenn die türkische Besatzungsmacht unter völliger Straflosigkeit Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehe. Es sei überfällig, dass der Westen seine eigenen Werte lebe und universelle Gesetze durchsetze, die ein Ende der Besetzung und Menschenrechtsverletzungen herbeiführten.

Syrien eine tragfähige Zukunft bereiten

Pierre Laurent drückte seinerseits Anerkennung und Wertschätzung für die Opfer aus, die im Kampf gegen den Terror in Nord- und Ostsyrien erbracht wurden. Zudem bekräftigte er die Notwendigkeit, die Unterstützung Frankreichs für die AANES und die Zusammenarbeit mit ihren Strukturen weiter auszubauen, um das Terror-Problem dauerhaft zu bekämpfen und einen ernsthaften Prozess für eine friedliche und demokratische Lösung der Syrien-Krise in Gang zu setzen, der eine tragfähige Zukunft für das Land bereiten könne.