Defend Kurdistan Kiel: Kundgebung gegen Krieg und Besatzung
Die Initiative Defend Kurdistan hat mit einer Kundgebung in Kiel ein Ende von Krieg und Besatzung in Kurdistan und der Repression gegen die kurdische Bewegung in Deutschland gefordert.
Die Initiative Defend Kurdistan hat mit einer Kundgebung in Kiel ein Ende von Krieg und Besatzung in Kurdistan und der Repression gegen die kurdische Bewegung in Deutschland gefordert.
Am Samstag versammelten sich bis zu 60 Menschen in der bei gutem Wetter gefüllten Kieler Innenstadt, um mit einer Kundgebung von Defend Kurdistan auf verschiedene Themen aufmerksam zu machen. Zu Beginn wurde auf die Besatzung der nordsyrischen Region Efrîn vor fünf Jahren durch die türkische Armee und die von ihr unterstützten dschihadistischen Söldnergruppen verwiesen. Ergebnis dieser militärischen Aggression war die Ermordung und Vertreibung eines Großteils der mehrheitlich kurdischen Bevölkerung. Des Weiteren wurden die Folgen der Erdbebenkatastrophe vom 6. Februar im türkisch-syrischen Grenzgebiet und die Blockade von Hilfslieferungen aus der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien durch die dschihadistischen Gruppen, das Assad-Regime und den türkischen Staat thematisiert.
Ein anschließender Beitrag informierte die zahlreichen interessierten Zuhörer:innen im Kieler Stadtzentrum über Machenschaften des türkischen Staates im Anschluss an das Erdbeben. Die Verhaftung und Folter Oppositioneller, die sich kritisch zur Regierungspolitik positionieren, waren Gegenstand weiterer Ausführungen.
Anknüpfend an den Verweis der andauernden Verhaftungen thematisierte ein weiterer Redebeitrag zum Tag der politischen Gefangenen am 18. März das Schicksal von Personen in türkischen Gefängnissen. Konkret wurden die Schicksale der kurdischen Sängerin Nudem Durak, des 85- jährigen Emin Özkan, des Menschenrechtsaktivisten Osman Kavala, des kurdischen Journalisten Nedim Türfent und des ehemaligen HDP-Vorsitzenden Selahattin Demirtaş näher beleuchtet. Abschließend wurde ein Bezug zur deutschen Justiz hergestellt, die Aktivist:innen der kurdischen Freiheitsbewegung fortwährend mithilfe des §129b kriminalisiert. Zurzeit befinden sich in Deutschland zwölf Kurd:innen nach diesem Paragrafen in Untersuchungs- oder Strafhaft. Folgerichtig wurde eine Abschaffung des Paragrafen gefordert.
Die knapp zweistündige Kundgebung beendete ein Redebeitrag zum noch immer andauernden Einsatz von Giftgas durch die türkische Armee in ihrem aussichtslosen militärischen Kampf gegen die Guerilla in Südkurdistan. In diesem Zusammenhang wurde auf den Giftgasangriff auf die kurdische Stadt Helebce am 16. März 1988 durch den damaligen irakischen Diktator Saddam Hussein hingewiesen. Mehrfach wurde internationale Solidarität und ein Ende der Besatzung Kurdistans gefordert.