Defend Kurdistan: Den Krieg verhindern! Türkische Invasion stoppen!
Die Initiative „Defend Kurdistan“ warnt vor massiven militärischen Angriffen auf die kurdische Befreiungsbewegung und ruft für das Wochenende zu Aktionen gegen den Krieg auf.
Die Initiative „Defend Kurdistan“ warnt vor massiven militärischen Angriffen auf die kurdische Befreiungsbewegung und ruft für das Wochenende zu Aktionen gegen den Krieg auf.
Während die ganze Welt von dem Angriff Russlands auf die Ukraine redet, bereitet ein anderer Aggressor den nächsten Krieg vor. Die internationale Initiative Defend Kurdistan weist auf die seit Monaten andauernden Verhandlungen zwischen der türkischen Staatsführung und der vom Barzanî-Clan dominierten PDK in Südkurdistan hin. Zuletzt wurde in Antalya und davor in München auf der Sicherheitskonferenz über einen neuen Angriffskrieg auf Südkurdistan verhandelt. „Ziel ist es, die Kräfte der kurdischen Freiheitsbewegung in den Bergen in die Zange zu nehmen und sie dort zu zerschlagen“, so Defend Kurdistan in einem Aufruf gegen den Krieg:
„Doch um dies richtig zu verstehen, müssen wir ein wenig in die Geschichte blicken und uns dann auch ansehen, was sich in den letzten Monaten entwickelt hat. Seit jeher versucht der türkische Staat – mithilfe der gesamten NATO – die kurdische Freiheitsbewegung zu vernichten, da sie ein alternatives Gesellschaftsmodell schafft, wie wir es in Form der Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens eindrucksvoll sehen können. Um dies umsetzen zu können, werden bereits seit Jahrzehnten Peschmerga-Einheiten der PDK vom Westen ausgebildet und ausgerüstet. Als kurdische Kräfte, die dem irakischen Staat untergeordnet sind, versucht man gezielt, mit ihnen gegen die Freiheitsbewegung vorzugehen. Dies führte in den 90ern zum sogenannten ‚Bruderkrieg‘; denn damals kämpfte die PDK zusammen mit der Türkei gegen die PKK. Das Endergebnis waren tausende von Toten, viele Menschen hatten gegen eigene Familienangehörige kämpfen müssen, ohne dass es zu irgendwelchen Entwicklungen kommen konnte. Insbesondere seitdem arbeitet die kurdische Freiheitsbewegung intensivst an einer nationalen Einheit aller kurdischen Parteien, an der sich Parteien aus ganz Kurdistan und aus der Diaspora beteiligen. Die einzige, die sich dagegen stemmt und diese Prozesse aktiv verhindert, ist die PDK.
„False-Flag-Attack“ nach militärischen Misserfolgen
Im Frühjahr vergangenen Jahres startete die Türkei einen groß angelegten Invasionsangriff auf Südkurdistan, der vor allem deswegen in den Medien Schlagzeilen machte, da die türkische Armee hunderte Male auf chemische Giftstoffe zurückgriff. Nachdem sie trotz dessen keine Erfolge verzeichnen konnten, versuchte sie dann die PDK mit in den Krieg hineinzuziehen. Um sich dafür zu legitimieren, fand eine sogenannte „False-Flag-Attack“ statt. Ein Auto der PDK-Peschmerga wurde bombardiert, fünf Menschen kamen dabei ums Leben, und es wurde versucht, dies der PKK in die Schuhe zu schieben. Die Situation war immens gefährlich, jeden Moment schien der Kriegseintritt der PDK wahrscheinlicher, was ein verheerendes Ergebnis mit sich gebracht hätte. Doch die Situation wandelte sich, als sich Menschen aus der ganzen Welt im Rahmen einer Friedensdelegation nach Südkurdistan begaben. Die Öffentlichkeit war auf einmal so groß und so international geworden, dass es sich die PDK nicht mehr erlauben konnte, in den Krieg einzusteigen. Letztlich wurden Berichte veröffentlicht, dass der Angriff auf das Auto von einem Flugzeug kam, was die PKK als Aggressor ausschloss. Der Krieg war bald danach zu Ende und die türkische Armee musste sich aus den Gebieten zurückziehen.
Ein Krieg soll provoziert werden
Doch dass dieser Plan damit nicht aufgegeben wurde, zeigte vor wenigen Tagen die Aussage eines Informanten aus der PDK, welche auf ANF veröffentlicht wurden. Erneut laufen die Vorbereitungen auf einen Invasionsangriff, als betroffene Gebiete werden Kanî Masî und Heftanîn angeführt, auf Hochtouren. Man will ausnutzen, dass die ganze Welt gerade in die Ukraine blickt, um den im letzten Jahr vereitelten Plan nun doch durchzuführen. Ein Krieg soll provoziert werden, indem Kräfte der PDK in Klamotten der PKK eigene Soldaten ermorden, indem eine Pipeline von Südkurdistan in die Türkei gesprengt und zuletzt eine Autobombe in einer Stadt in Südkurdistan zur Explosion gebracht werden soll, bei der mehrere Zivilist:innen sterben sollen.
Aktionen gegen den Krieg am Wochenende
Diese Angriffe sollen dann der PKK in die Schuhe geschoben werden, damit die PDK legitimiert ist, einen neuen Krieg zu starten. Deswegen rufen wir als Defend Kurdistan, die wir uns letztes Jahr im Zuge des Krieges als internationale Initiative gegründet haben, dazu auf, sich gegen diesen Krieg zu stellen!
Wir rufen ab dem 9. April zu Aktionen gegen den türkischen Invasionskrieg auf. Wir rufen alle Menschen, die sich gegen Krieg stellen, dazu auf, mit auf die Straße zu gehen und den nächsten Krieg zu verhindern! Beteiligt euch an Anti-Kriegs-Bündnissen, informiert euch über kurdische Strukturen in euren Orten und verfolgt die Nachrichten! Nie wieder Krieg!“