DBP-Politiker in Mersin verhaftet

Der DBP-Politiker Metin Inci ist in Mersin verhaftet worden. Dem Vertreter des Provinzverbands der Partei wird „Terror-Rekrutierung“ vorgeworfen, Inci weist die Beschuldigungen als unwahr zurück.

Der kurdische Lokalpolitiker Metin Inci ist in der südtürkischen Küstenmetropole Mersin verhaftet worden. Dem Vertreter des Provinzverbands der Partei der demokratischen Regionen (DBP) wird vorgeworfen, eine Minderjährige radikalisiert zu haben, um sie als Kämpferin für eine „Terrororganisation“ – gemeint ist die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) – zu rekrutieren.

Inci, der am Dienstag im Zuge einer medial begleiteten „Antiterroroperation“ türkischer Spezialeinheiten festgenommen worden war, bestreitet die Anschuldigungen. Bei der Vernehmung durch einen Untersuchungsrichter an der Strafkammer des Landgerichts Mersin am späten Donnerstagabend wies er die Vorwürfe als „unwahr“ zurück, wie sein Rechtsbeistand angab. Das Gericht ordnete Untersuchungshaft an, Inci wurde in das Hochsicherheitsgefängnis im Kreis Tarsus überstellt.

Zwei Frauen wegen „YPG-Mitgliedschaft“ festgenommen

Am Freitag kam es in Mersin zudem zur Festnahme von zwei Frauen. Die namentlich bisher unbekannten Frauen sollen bei Hausdurchsuchungen im Bezirk Akdeniz in Gewahrsam genommen worden sein, ihnen wird offenbar „Mitgliedschaft in der YPG“ vorgeworfen. Beide Betroffene werden im Polizeipräsidium Mersin festgehalten, weitere Informationen liegen bislang nicht vor. Dort befinden sich auch zehn Angestellte der Stadtverwaltung von Mersin noch immer in Gewahrsam. Sie waren am Donnerstag auf Betreiben der rechtsextremen Partei MHP unter Terrorvorwürfen festgenommen worden.