Chemiewaffenproteste in Dänemark und der Schweiz

In Kopenhagen, Zürich, Luzern und Genf haben kurdische Organisationen gegen die türkischen Chemiewaffeneinsätze in Kurdistan protestiert und die OPCW und andere verantwortliche Institutionen zum Handeln aufgefordert.

Um die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) und andere verantwortliche Organisationen an ihre Pflichten zu erinnern und zum Handeln gegen den Einsatz von C-Waffen durch die Türkei in Südkurdistan aufzufordern, hat der kurdische Dachverband KCDK-E für dieses Wochenende zu Aktionstagen in Europa aufgerufen. Die ersten Protestaktionen haben am Freitag in der Schweiz, in Österreich und in Dänemark stattgefunden.

In Zürich, Luzern und Genf haben Kurd:innen und solidarische Menschen gegen das allgemeine Stillschweigen zu den türkischen Kriegsverbrechen in Kurdistan protestiert. Nach Angaben der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die türkische Armee in den letzten sechs Monaten insgesamt 323 Angriffe mit chemischen Waffen durchgeführt, seit Anfang des Jahres sind 38 Kämpferinnen und Kämpfer der Guerilla durch Giftgas ums Leben gekommen. Die Vorgänge im Zuge der türkischen Militäroperationen finden weltweit keine Beachtung. In den Medien wird nicht berichtet, Regierungen und internationale Institutionen wollen keine Erkenntnisse über Chemiewaffeneinsätze haben. Kurdische Organisationen fordern daher eine unabhängige Untersuchung des Einsatzes von völkerrechtswidrigen Kampfmitteln in Südkurdistan und Sanktionen gegen die Erdogan-Regierung.

 

In Zürich fand eine Kundgebung vor dem türkischen Konsulat statt. Im Anschluss besuchte eine Gruppe Aktivist:innen die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GsoA), eine antimilitaristische Organisation, die sich gegen jegliche Beteiligung der Schweiz an Kriegen einsetzt und für globale Gerechtigkeit engagiert. Im Gespräch wurden mögliche Maßnahmen gegen die türkischen Kriegsverbrechen erörtert, so etwa die Entsendung einer Untersuchungsdelegation in das betroffene Gebiet in Südkurdistan. Um eine größere Öffentlichkeit zu erreichen, soll eine Unterschriftenkampagne gegen die Angriffe der Türkei durchgeführt werden.

Auch am Vögeligärtli in Luzern wurden die OPCW und die UN zum Handeln aufgefordert.

In Genf hat eine Demonstration stattgefunden. Für heute sind weitere Proteste in Solothurn, St. Gallen und Basel angekündigt.

 

In Kopenhagen fand eine Protestaktion vor der UN-Vertretung statt. Aktivist:innen des Frauenrats Sêvê und des Kurdischen Gesellschaftszentrum überreichten ein Informationsdossier zu den türkischen Chemiewaffenangriffen und forderten die internationale Staatengemeinschaft zum Handeln auf.