Celle: Ideen lassen sich nicht einsperren
In Celle aufgehängte Plakate informieren mit kurzen und prägnanten Botschaften über die Vorstellungen des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalans von Basisdemokratie, Frauenbefreiung und Ökologie.
In Celle aufgehängte Plakate informieren mit kurzen und prägnanten Botschaften über die Vorstellungen des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalans von Basisdemokratie, Frauenbefreiung und Ökologie.
Im Rahmen der internationalen Kampagne „Dialoge mit Öcalan – Ideen lassen sich nicht einsperren“ haben Aktivist:innen von Women Defend Rojava und Defend Kurdistan in der Celler Innenstadt Plakate aufgehängt. In einer Erklärung zu der Aktion teilen die Initiativen mit:
Seit 25 Jahren in Einzelhaft
„Seit über 25 Jahren sitzt Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali in der Türkei unter unmenschlichen Bedingungen in Einzelhaft. 2019 hatten seine Anwälte das letzte Mal Kontakt und seit drei Jahren gibt es überhaupt kein Lebenszeichen mehr von ihm. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Anfragen und Aufforderungen an europäische Institutionen wie das Europäische Komitee zur Verhütung von Folter, den Europarat und den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gerichtet. Jedoch gab es bisher keine Initiative, den Unrechtsstaat Türkei zu irgendeiner Handlung zu bewegen. Eine solche Form von Isolation ist Folter, aber die internationale Staatengemeinschaft schweigt zu diesem wie anderen Verbrechen des türkischen Staates.“
Kurdischer Philosoph mit realistischen Perspektiven
„Abdullah Öcalan gilt als Philosoph und Vordenker der Freiheitsbewegung Kurdistans. Mit seinen unzähligen Werken hat er realistische Perspektiven für einen friedlichen und demokratischen Mittleren Osten geschaffen, in dem alle Völker ihren Platz haben. Seine Ideen basieren auf den Grundlagen von Basisdemokratie, Frauenbefreiung und Ökologie. Genau mit diesen Grundsätzen wird seit dem Beginn des arabischen Frühlings in der demokratischen Föderation Nord- und Ostsyrien ein neues Gesellschaftsprojekt aufgebaut. Jedoch ist die Region immer wieder völkerrechtswidrigen Angriffen der Türkei ausgesetzt.
Auch die Parole Jin-Jiyan-Azadî, die seit den neuerlichen Protesten im Iran in der ganzen Welt bekannt ist, stammt aus der Feder Öcalans und steht für seine grundlegende Idee der Befreiung der Frau.“
Widerstand für ein freies Leben
Um auf Abdullah Öcalans Isolation und die Situation des kurdischen Volkes aufmerksam zu machen, haben die Gruppen Women Defend Rojava und Defend Kurdistan Sprüche und Anregungen an unterschiedlichen Stellen in der Celler Innenstadt befestigt. Die Aktivistin Nina Singers sagte zu der Aktion: „Trotz Isolation, jahrzehntelanger Gefangenschaft, Kriminalisierung von Kurd:innen überall und unzähligen Kriegen haben sich die Ideen Öcalans von einer freien Gesellschaftsordnung in der ganzen Welt verbreitet. Mit den Aktionstagen wollen wir klar machen: Ideen lassen sich nicht einsperren! Gerade in Zeiten von zunehmendem Faschismus, Ausbeutung und Militarisierung ist es uns wichtig, Widerstände für ein freies Leben sichtbar zu machen und Ideen von einem anderen Miteinander jenseits von Kapitalismus und Patriarchat zu verbreiten.“
Die internationalen Aktionstage finden vom 15. bis zum 22. Juni 2024 statt.